Düsseldorf Experten warnen vor Smartphone-Betrügern

Düsseldorf · Unerwünschte Tarifumstellungen, Rechnungen für nicht bestellte Waren oder überteuerte Käufe bei Ausflügen. Die Düsseldorfer Verbraucherzentrale gibt Tipps zu den häufigsten Fallen.

 Katrin Stäben von der Verbraucherzentrale berät einen Kunden zum Thema Betrug mit Onlinekosten.

Katrin Stäben von der Verbraucherzentrale berät einen Kunden zum Thema Betrug mit Onlinekosten.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Verbraucherschützer kennen von Berufs wegen die Tricks, mit denen unseriöse Geschäftemacher den Kunden das Geld aus der Tasche ziehen. Aber manchmal geraten selbst sie noch ins Staunen, was sich Gauner alles einfallen lassen. Erst neulich wunderten sich Kunden der Düsseldorfer Beratungsstelle, warum sie Rechnungen für Bestellungen erhielten, die sie gar nicht abgegeben hatten. "Es stellte sich heraus, dass sie auf dem Smartphone einen Werbebanner weggeklickt hatten. Und damit wurde angeblich die Bestellung ausgelöst", berichtet Katrin Staben, bei der Verbraucherberatung zuständig für Schuldenprävention.

Noch immer machen bei den Beratungen Fälle im Bereich von Telefon und Internet einen Großteil der Beratungen aus — im vorigen Jahr waren es 45 Prozent der insgesamt 4404 Beratungen. "Zwar gibt es einen Rückgang bei unerlaubter Telefonwerbung und Kostenfallen im Internet", sagt Ulrike Brunswicker-Hoffmann, Leiterin der Beratungsstelle, bei der Vorstellung des Jahresberichts 2012. Trotzdem bereite der Telefonmarkt noch massive Probleme. Praktische Tipps, wie man sich vor häufigen Fallen schützen kann, gibt Expertin Katrin Staben:

Telefon/Handy 1. Im Handy-Shop kann man sich informieren. Aber Achtung: Wer dort einen Vertrag unterschreibt, hat nicht die Möglichkeit, innerhalb von 14 Tagen den Vertrag zu widerrufen. Das bietet aber der Abschluss im Internet.

2. Beim Handy muss es kein Vertrag sein, alle Funktionen sind auch bei Prepaid-Karten möglich. Mit ihnen haben die Kunden einen klaren Überblick, Kostenkontrolle und sind flexibel zu wechseln. Günstige Anbieter sind im Finanztest der Stiftung Warentest aufgeführt.

3. Die Drittanbietersperre schützt vor teuren Abos im Handy wie beispielsweise für Klingeltöne und Horoskope. So lässt sich auch eine Abbuchung durch den dargestellten Klick auf das Werbebanner unterbinden. Die Mobilfunk-Betreiber sind verpflichtet, die Sperre einzurichten, wenn man danach fragt. Musterbriefe gibt es unter www.vz-nrw.de.

Internet/Facebook 1. Mit gefälschten E-Mails versuchen Betrüger, Kontendaten auszuspähen. Deshalb Links nicht öffnen, wenn man nicht sicher weiß, woher sie kommen. Zur Sicherheit nachfragen, ob die Mail wirklich von dem Absender kommt, denn E-Mail-Accounts können geknackt werden.

2. Bei sozialen Netzwerken wie Facebook sich ausgiebig mit den Privatsphäre-Einstellungen beschäftigen und sie nutzen. Weitere Tipps dazu für Erwachsene unter www.klicksafe.de, für Jugendliche unter www.check4your.de

3. Nie im Internet Adresse und Telefonnummer angeben.

Kaffeefahrten 1. Einladung von Postwurfsendungen zu solchen Reisen kritisch prüfen. Verbraucherzentrale hilft bei der Einschätzung.

2. Niemals etwas auf solchen Reisen kaufen. Die Verkäufer sind sehr gut geschult und Zahlungen bekommt man nicht erstattet, weil die Anbieter meist beim Firmensitz nur ein Postfach oder eine ausländische Adresse angegeben haben.

(RP/top/anch)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort