Serie Meine Ausbildung Experten in Sachen Marketing

Düsseldorf · Sabine Schlegel (22) und Sebastian Ptak (23) sind angehende Marketing-Kommunikationswirte. Tagsüber arbeiten und abends studieren sie.

 Sabine Schlegel und Sebastian Ptak haben beide vor Beginn ihrer Ausbildung zum Marketing-Kommunikationswirt ein Praktikum absolviert.

Sabine Schlegel und Sebastian Ptak haben beide vor Beginn ihrer Ausbildung zum Marketing-Kommunikationswirt ein Praktikum absolviert.

Foto: Andreas bretz

Der Betrieb Wer etwas verkaufen will, der kommt zu HTW/O, einer Agentur, die deutschlandweit große Markenunternehmen betreut und Verkaufskonzepte für neue Produkte entwickelt. Rund 70 Mitarbeiter, auch im Außendienst, beschäftigt HTW/O in Köln, Düsseldorf und München. Dazu kommen knapp 1000 Promoter, die die Kampagnen vor Ort ausführen.

Seit 2012 bildet HTW/O Marketing-Kommunikationswirte aus. Sabine Schlegel und Sebastian Ptak sind zwei von ihnen, die noch in diesem Monat ihren Abschluss machen. Tagsüber arbeiten sie in der Agentur, an drei Abenden in der Woche studieren sie an der Düsseldorfer Akademie für Marketing-Kommunikation (DAMK). "Wir werden auch Studzubis genannt", sagt Schlegel. Denn die angehenden Wirte absolvieren eine duale Ausbildung. Sie lernen dabei, Fragebögen für Marktforschungen zu erstellen, Konzepte für Kunden auszuarbeiten und die Promoter auf die Konzepte vorzubereiten.

Die Bewerbung Diana Maria Weinheimer von der Personalabteilung bei HTW/O erwartet von Bewerbern mindestens das Fachabitur. "Und die Lust am Arbeiten", sagt sie. Besonders achtet Weinheimer auf gute Deutsch- und Mathenoten, schließlich müssen ihre Studzubis Konzepte ausformulieren und kalkulieren können. "Zu scheu sollten die Bewerber auch nicht sein", sagt Weinheimer. Voraussetzung für die duale Ausbildung ist darüber hinaus auch ein dreimonatiges Praktikum beim Unternehmen, "um die Aufgaben und die Kollegen kennenzulernen".

Über das Praktikum ist auch Sebastian Ptak zu seiner Ausbildung in der Agentur gekommen. Sein Plan nach der Schule sah aber ursprünglich anders aus: "Ich wollte Multimedia-Management an der Fachhochschule studieren und habe dafür das Praktikum gebraucht", erzählt er. Weil er seine Arbeit aber so gut machte, wollte Weinheimer den 23-Jährigen nicht gehen lassen. Seine Kollegin Sabine Schlegel ist dagegen eher durch einen Zufall auf die Ausbildung gestoßen. "Aber ich wollte immer etwas mit Marketing machen."

Die Ausbildung Schon während des dreimonatigen Praktikums durften Ptak und Schlegel gleich an Projekten mitarbeiten. Die 22-Jährige entwickelte für die Marktforschung Fragebögen. "Die Promoter, die zum Beispiel im Supermarkt an einem Stand ein neues Produkt bewerben, füllen einen Bogen aus", erklärt sie. Bei einem Sprudelwasser notieren sie beispielsweise, wie das Wetter war. "Denn je wärmer es ist, umso sehr mehr Sprudel wird probiert", sagt sie. Auch die Meinung der Kunden wollte Sabine Schlegel natürlich wissen, um die Marketing-Konzepte zu verbessern. Sebastian Ptak arbeitete an einer Kampagne für einen Handy-Provider, der in Elektronikmärkten seine Produkte vorstellen wollte.

Bevor der Stand samt Promoter im Markt steht, gibt es zahlreiche Gespräche mit dem Unternehmen, das Werbung machen will. "Die Kalkulation zum Beispiel ist immer ein wichtiges Thema", sagt Ptak, der außerdem plant, wie ein solcher Stand auszusehen hat, und natürlich die Promoter einarbeitet. "Wir sind in Supermärkten, Drogerien und auf Messen. Und wir machen auch Outdoor-Promotion, um dann die Kunden in den Laden zu locken", fügt Schlegel hinzu. Damit sie wissen, wie eine Personal-Promotion funktioniert, haben die Studzubis auch schon selbst an einem solchen Stand Werbung gemacht.

Die Berufsschule Eine klassische Berufsschule besuchen Schlegel und Ptak nicht. Sie gehen dreimal in der Woche zur DAMK, um dort unter anderem die Theorie rund um die Marketing-Kommunikation zu lernen. Auf dem Stundenplan stehen Fächer wie visuelle Kommunikation, Konzepterstellung und Marktforschung. Auch über Aufbau und Farbgestaltung von Werbeanzeigen oder das Erstellen von Fragebögen müssen angehende Marketing-Kommunikationswirte Bescheid wissen. Zum Schluss der zweijährigen Ausbildung schreiben sie eine Diplomarbeit.

Die Zukunft "Wir übernehmen sehr gern nach der Ausbildung unsere Mitarbeiter", sagt HTW/O-Gesellschafter Sven Bedbur. Sebastian Ptak etwa hat sein Studium an der Fachhochschule erst einmal auf Eis gelegt. "Ich bleibe bei HTW/O, als Junior-Promotion-Manager." Sabine Schlegel dagegen wird Business-Administration studieren, um ihr Wissen in Sachen Marketing zu vertiefen.

(esc)
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