Neue Details zur Rolle Klaus Essers erwartet Ex-Vodafone-Chef Gent sagt im Mannesmann-Prozess aus
Düsseldorf (dto). Der Mannesmann-Prozess ist am Donnerstagmorgen vor dem Landgericht Düsseldorf mit der Aussage des ehemaligen Vodafone-Chefs Chris Gent fortgesetzt worden. Das Gericht erwartet, dass Gent weitere Details der milliardenschweren Übernahme des Mannesmann-Konzerns durch Vodafone vor vier Jahren ans Licht bringt.
Dabei wird es vor allem darum gehen, ob Geldzahlungen an den früheren Vorstandsvorsitzenden Klaus Esser direkt an dessen Zustimmung zum Übernahmeangebot geknüpft waren oder nicht.
Gent gilt als einer der Schlüsselzeugen in dem spektakulären Wirtschaftsprozess um die Übernahme des deutschen Konzerns durch den britischen Mobilfunkriesen Vodafone.
Mit Spannung wird auch das Zusammentreffen mit dem damaligen Mannesmann-Vorsitzenden Klaus Esser erwartet, der sich wie Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann und vier weitere Angeklagte seit Mitte Januar vor dem Landgericht verantworten muss
Im Mannesmann-Prozess geht es um Prämien und Pensionsabfindungen von insgesamt 111 Millionen Mark, die nach der Übernahme durch den britischen Mobilfunkkonzern Vodafone aus Sicht der Staatsanwaltschaft zu Unrecht an damals aktive und bereits pensionierte Top-Manager geflossen sind.
Genehmigt wurden die Zahlungen vom Präsidium des Mannesmann-Aufsichtsrates, dem neben dem heutigen Vorstandssprecher der Deutschen Bank, Josef Ackermann, auch Ex-IG-Metall-Chef Klaus Zwickel, der frühere Aufsichtsratschef Joachim Funk und der damalige Betriebsratsvorsitzende Jürgen Ladberg angehörten und die jetzt wegen schwerer Untreue angeklagt sind.