Düsseldorf Ex-Frau belastet Angeklagten im Wehrhahn-Prozess

Düsseldorf · Sprengstoff sei "nicht sein Ding" hatte der angeklagte Ex-Soldat (52) zum Prozessauftakt um den Wehrhahn-Anschlag versichert. Dem widersprach seine Ex-Frau (35), die Mutter seiner drei Kinder, gestern als Zeugin.

Sogar Seminare mit Bombenattrappen und versteckten Sprengkörpern habe ihr Ex-Mann ab dem Kennenlernen im Jahre 2003 für angehende Sicherheitskräfte gegeben.

Schon in früheren Vernehmungen hatte sie ein wenig schmeichelhaftes Bild des Ex-Soldaten geliefert. Er sei ein Mann, der oft lüge, aber dann selbst an seine Geschichten glaube. Habe sie ihm anfangs nicht zugetraut, dass er wegen einer derart komplizierten Vorbereitung und Planung mit dem Anschlag etwas zu tun haben könnte, habe sie es im weiteren Verlauf ihrer Ehe dann doch für möglich gehalten. Durch die Detonation einer selbst gebastelten Rohrbombe, versteckt in einer Plastiktüte, waren im Juli 2000 zehn von zwölf Mitgliedern einer Gruppe osteuropäischer Sprachschüler teils schwer verletzt worden. Eine Schwangere verlor ihr Baby.

Am Donnerstag wird ein weiterer Zeuge gehört. Er soll behauptet haben, der Angeklagte habe ihm den Anschlag in der U-Haft gestanden und sogar die Ermordung des Staatsanwalts angekündigt.

(wuk)
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