Fußball-Länderspiel in Düsseldorf Esprit-Arena bleibt leer: DFB lässt Top-Spiel nicht zu

Düsseldorf · Für den 16. November gab es die Chance, in der Arena die Nationalmannschaften Japans und der Niederlande gegeneinander antreten zu lassen. Doch der DFB erlaubte die spannende Partie nicht.

Düsseldorfer Fußball-Fans ist ein Spitzen-Spiel entgangen: Für den 16. November war bei der Arena angefragt worden, ob man Interesse daran habe, die Nationalmannschaften Japans und der Niederlande gegeneinander spielen zu sehen. Die Planer der Multifunktionsarena, derzeit ohnehin nicht übermäßig mit spektakulären Events gesegnet, signalisierten umgehend Interesse — mussten am Ende aber abwinken: Der Deutsche Fußballbund (DFB) lehnte es ab, das Spiel zuzulassen. Das ist natürlich schade, findet nicht nur Arena-Aufsichtsratsvorsitzende Gisela Piltz (FDP-Vorsitzende), sondern auch Martin Ammermann, Geschäftsführer der DüsseldorfCongress, die die Arena managt.

Wieso darf der DFB solche Entscheidungen fällen?

Es gibt ein Statut der Weltfußballorganisation FIFA, die eindeutig regelt, dass ausländische Nationalmannschaften, die ein Länderspiel auf neutralem Boden veranstalten wollen, sich dieses von dem gastgebenden Nationalverband genehmigen lassen müssen, sagt DFB-Sprecher Ralf Köttker.

Warum hat der DFB nein gesagt?

Nach Einschätzung von Insidern gibt es mehrere Gründe. Beachtet werden beispielsweise organisatorische Fragen, Konkurrenz zu anderen Veranstaltungen, aber auch Sicherheitsfragen. Es hat in der Vergangenheit mehrfach vergleichbare Spiele gegeben, in denen es zu Randale kam. Zudem will man zeitgleich stattfindenden Spielen offenbar nicht die Aufmerksamkeit entziehen, meinen hiesige Fußballmanager.

Finden solche Spiele grundsätzlich gar nicht mehr statt?

Nein, sagt DFB-Sprecher Köttker. Man habe sie nur eingeschränkt. Im zeitlichen Umfeld großer Turniere wie EM und WM wolle man sie weiterhin zulassen.

Ist die hiesige Arena überhaupt für solche Spiele geeignet?

Ja, es haben bereits mehrere solcher Spiele in der Arena stattgefunden, sie ist seinerzeit mit Blick auf möglich olympische Wettkämpfe, aber auch auf die Fußball-WM gebaut worden.

Wäre das Spiel in Düsseldorf einhellig begrüßt worden?

Von den Arena-Organisatoren ganz sicher, denn man hätte ein attraktives Angebot für diesen Tag gehabt, und natürlich auch eine interessante Einnahme. Für die Polizei wäre der Tag allerdings zum Großeinsatz geworden, weil man für die Sicherheit hätte sorgen müssen.

Wer hat das Spiel überhaupt angeboten?

Eine Agentur, die die Lizenz hat, solche Spiele zu vermarkten. Von Seiten des Anbieters kamen denn auch verständlicherweise enttäuschte Kommentare zum Votum des DFB.

Wäre die Entscheidung des DFB in einer anderen Stadt womöglich positiv ausgefallen?

Nein. Nach Düsseldorf hat man auch in Mönchengladbach angefragt, und dort war man natürlich ebenfalls angetan von der Idee, ein Länderspiel anbieten zu können. Aber auch dort gab es vom DFB keine Erlaubnis. Nun findet das Spiel in Genk (Belgien) statt.

(RP)
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