Staatsanwaltschaft fordert lebenslang „Es war versuchter Mord“

Staatsanwaltschaft und Nebenkläger forderten am Freitag lebenslange Haft für einen 46-Jährigen, der Feuer an dem Haus legte, in dem seine von ihm getrennte Familie schlief. Frau und Kinder überlebten den Anschlag im Februar.

Er wollte seine Frau und seine Kinder töten. Davon waren schon die ermittelnden Staatsanwälte überzeugt, und der Prozess gegen den 46 Jahre alten Post-Sortierer, der nachts vor dem Haus Feuer legte, in dem seine Familie schlief, hat diesen Eindruck offensichtlich verfestigt. "Nur die Verhängung der Höchststrafe wird der Schuld dieses Angeklagten gerecht", sagte Oberstaatsanwalt Heinz Bremer und forderte, wie die Anwälte der Opfer lebenslange Haft wegen fünffachen Mordversuchs.

"Er konnte die Trennung von Frau und Familie nicht verwinden", formulierte der Staatsanwalt gestern das Motiv für die Tat, die der Angeklagte eingeräumt hat. Im Februar war er zuerst zur Tankstelle in Reisholz gekommen, hatte dort einen Fünf-Liter-Kanister mit Benzin gefüllt und gekauft - und war dann nur wenige hundert Meter weit zu dem Reihenhaus gegangen, in dem seine Familie lebte: Seine Noch-Ehefrau und ihr neuer Partner, seine Kinder und ein 18-jähriger Bekannter der Familie.

Während der Angeklagte sagt, er habe "ihnen doch nur einen Schrecken einjagen" wollen, sah der Oberstaatsanwalt in dem Vorgehen nur die heimtückische Erfüllung einer Drohung, die der 46-Jährige schon oft ausgestoßen hatte. "Fast minutiös" habe er dieses Verbrechen angekündigt, Frau und Kindern mehrfach mit Ermordung gedroht, die Familie schon Jahre zuvor belästigt und bedroht. Und: auch nach der Tat habe er keinerlei Reue gezeigt. Im Gegenteil: Sogar bei der psychiatrischen Gutachterin, die ihn im Rahmen des Strafverfahrens untersuchte, äußerte er Bedauern: "Schade, dass es nicht geklappt hat!"

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