Serie Worauf man mich 2017 in den Stadtbezirken freuen kann Es gibt viel zu tun

Düsseldorf · Im Stadtbezirk 7 werden sich die Politiker im kommenden Jahr über mangelnde Arbeit nicht beklagen können. Vom Glasmacherviertel bis zur Bergischen Kaserne in Hubbelrath drängen viele heiße Eisen in den Fokus.

Stadtbezirk 7 Was werden die dominierenden Themen im kommenden Jahr im Stadtbezirk 7 sein? Klar tauchen in der Politik einmal mehr altbekannte Schlagwörter wie Glashüttengelände oder Benderstraße auf, aber je nach Parteibuch wird durchaus differenziert.

CDU-Fraktionschef Rainer Klöpper sieht in 2017 einen Schwerpunkt im südlichen Gerresheim liegen. "Die seit Jahren angekündigte Modernisierungsoffensive für das Umfeld des Gerresheimer S-Bahnhofs muss zusammen mit der Untertunnelung endlich in Angriff genommen werden", sagt er. Klöpper wünscht sich zudem die baldmögliche Bebauung des Kasernengeländes in Hubbelrath, "und zwar unter Berücksichtigung der Lage im offenen Landschaftsraum und als Ausweisung von Wohnbauflächen mit geringer Dichte und Geschossigkeit - dazu Flächen für die Landwirtschaft, Sport, Kita, Geschäfte und viel Grün für Freizeitaktivitäten. Und keine Betonwüste mit 3000 Wohneinheiten", warnt er. Augenzwinkernd fügt er hinzu, er freue sich in 2017 schon darauf, im wiedereröffneten Biergarten unter den schattenspendenden Bäumen am Alten Markt mit Freunden ein (oder mehrere) Alt zu trinken. Hintergrund: Dem Betreiber der Fuchsjagd war es in diesem Sommer wegen eines Rechtsstreits untersagt worden, seine Terrasse aufzubauen.

Sönke Willms-Heyng, Fraktionsvorsitzender der FDP, richtet den Blick in Richtung Landtags- sowie Bundestagswahl und sieht in diesem Zusammenhang die Gefahr, "dass der menschenwürdige Umgang mit Flüchtlingen auch in unserem Stadtbezirk offen in Frage gestellt wird". Er ist zudem überzeugt, "dass es härtere Auseinandersetzungen innerhalb der Stadtgesellschaft geben wird, verursacht durch die knapper werdenden städtischen Mittel". Bezogen auf den Stadtbezirk 7 verleiht er seiner Hoffnung Ausdruck, "dass es bei den Erschließungsmaßnahmen zum Glasmacherviertel bei dem vorgesehenen Zeitplan bleibt".

Eva Mörger, Fraktionsvorsitzende der Grünen, ist ganz auf alternative Verkehrsmittel ausgerichtet: "Ich werde es genießen, dass ganz allmählich eine Veränderung in der Verkehrspolitik stattfindet. Auf der Benderstraße, aber auch anderswo, ist zu beobachten, wie befreiend es ist, wenn den Menschen Raum gewährt wird und Autos nicht mehr die Hauptrolle spielen." Das sei ein großes Plus für die Lebensqualität aller, die nicht im Auto sitzen, sondern zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs sind. Aber auch dem ÖPNV gilt ihr Augenmerk: "Ich werde es ebenfalls genießen, wenn ich von der Arbeit mit der U73 nach Gerresheim fahre, denn die Stadtbahn hat auf der abschraffierten Grafenberger Allee ,freie Fahrt' und steht nicht mehr im Stau. Einfach wunderbar."

Auch für Wolfram Müller-Gehl von der Linken bleibt das Glasmacherviertel ein dominierendes Thema in 2017. Und in diesem Zusammenhang freut er sich aufrichtig über 1000 neue Wohnungen. "Besonders wichtig: Mehrere 100 davon werden als preisgünstige Wohnungen realisiert, die sich auch jeder Normalverdiener leisten kann", so Müller-Gehl. Die vor einigen Wochen zudem nicht zu übersehende Überflutung des Staufenplatzes habe gezeigt, dass dieser für verschiedene Nutzungen wichtige Platz in Grafenberg einer verstärkten Aufmerksamkeit bedarf: "Welche Bereiche wollen wir in Zukunft für welche Zwecke nutzen und wie können wir den Platz entsprechend vernünftig herrichten und verschönern?", benennt Müller-Gehl die für ihn relevanten Fragen.

Bezirksbürgermeister Karsten Kunert (SPD) schließlich fasst die nicht nur für ihn relevanten Themen noch einmal gut zusammen: "Ich erwarte zu Beginn des Jahres die Vorlage und die Beschlussfassung über den B-Plan des Glasmacherviertels und gehe davon aus, dass sich darin die Verkehrserschließung so widerspiegelt, wie sie gemeinsam mit dem Rat beschlossen wurde." Zur Bergischen Kaserne würden sich viele Fragen ergeben (Wie wird eine Bebauung der Bergischen Kaserne aussehen? Wie wird letztlich die ÖPNV-Anbindung aussehen?), auf die es vielleicht in 2017 schon Antworten gebe. Auch bei der Heyestraße würden noch die Fragezeichen dominieren: Wie könne die Heyestraße als Geschäftsstraße im Zuge der notwendigen Umbaumaßnahmen (Haltestellen) attraktiver gestaltet werden? "Eine Belebung erfährt sie hoffentlich durch das entstehende Glasmacherviertel", sagt Kunert, der es sich nicht nehmen lässt, zum Abschluss, an ein Ereignis zu erinnern, das 2017 in Düsseldorf im Mittelpunkt stehen dürfte: "Ich freue mich auf die Tour de France, die auch durch unseren Stadtbezirk führt."

(RP)
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