Kommentar Es bleibt ein Zweifelsfall

Düsseldorf · Entscheidungen wie die der Staatsanwaltschaft, den Kantholz-Fall einzustellen, sind für die Angehörigen des Toten schwer erträglich. Aber dennoch sind sie juristisch korrekt: Es gab keine Zeugen, die eine von den Jugendlichen beschriebene Notwehrsituation hätten widerlegen können.

Also war dieser Darstellung zu glauben - auch wenn es noch so merkwürdig klingt, wenn von einem zufällig dort liegenden Kantholz die Rede ist, das einer der drei mitnahm. Daraus kann aber kein Vorsatz abgeleitet werden, einen Menschen zu töten.

Also war der Entscheid der Staatsanwaltschaft nicht anders möglich. Wenn dieses Drama aber überhaupt noch irgendeinen Sinn haben soll, dann vielleicht diesen: Die Rheinbahn sollte zügig daran arbeiten, ihre Haltestellen weiter mit Kameras auszurüsten. Hätte es die nämlich schon gegeben, hätte man zwar immer noch keine Zeugen, aber womöglich Bilder vom Ablauf der Tat gehabt. ho-

(RP)
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