Klima zwischen Rathaus und Trinkaus belastet Erwin: „Kö-Bogen ist im Zeitplan“

Düsseldorf · Das Klima zwischen der Trinkausbank (HSBC Trinkaus & Burkhardt) und dem Rathaus ist derzeit wegen der Planung Kö-Bogen belastet. Die Bank, die dort gern bauen und 2011 einziehen möchte, fühlt sich von der Verwaltung zu langsam und unzureichend informiert, man beklagt schleppende Bearbeitung des Themas und drohte zuletzt damit, sich nach alternativen Standorten umzusehen, zeitweise soll gar von völliger Beendigung des Projektes die Rede gewesen sein.

 Die 458442 Abstimmungsberechtigten dürfen entscheiden, ob im Rahmen des Kö-Bogens das Grundstück Jan-Wellem-Platz städtisch bleibt oder verkauft wird.

Die 458442 Abstimmungsberechtigten dürfen entscheiden, ob im Rahmen des Kö-Bogens das Grundstück Jan-Wellem-Platz städtisch bleibt oder verkauft wird.

Foto: RP/Busskamp

Eine Ansicht, die Oberbürgermeister Joachim Erwin nicht nachvollziehen kann. Er sieht das Projekt Kö-Bogen nach wie vor im Zeitrahmen, mag sich auf einen Einzugstermin 2011 aber nicht festlegen. Dennoch meint er: "Der Zeitplan steht!" Auf die Drohung der Bank, andere Standorte zu suchen, reagiert der OB hörbar gereizt. Nach wie vor sei Trinkaus der Wunsch-Investor, aber wenn ein anderer käme und mehr böte, dann käme der halt zum Zuge.

Eine europaweite Ausschreibung, die nach einem Entscheid des OLG Düsseldorf jetzt sein muss, hält Erwin für richtig, um spätere Klagen zu vermeiden.

Das sieht auch Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) so. Ausschreibung europaweit ja, aber dies so schnell es geht, um weitere Verzögerungen bei dem Projekt zu vermeiden. Sollte es dann doch ein paar Monate später werden, könne das ja wohl nicht kriegsentscheidend sein, auch nicht für die Bank, meint die Liberale. Trinkaus ist für die Freien Demokraten der Wunschpartner, und sie sind zuversichtlich, dass die Bank bei einer entsprechend eng formulierten Ausschreibung auch am Ende zum Zuge kommen wird. Man hält es für unwahrscheinlich, dass ein anderer Investor die selben Auflagen für die Planung akzeptiert und dann noch wesentlich mehr Geld für das Grundstück bietet. Dass dies aber theoretisch möglich ist, räumen alle Beteiligten ein.

Für die SPD ist die neue, europaweite Ausschreibung eine Chance, das Filetgrundstück mitten in der City besser zu nutzen. Jetzt könne man einen städtebaulichen Wettbewerb angehen, meint Fraktions-Chef Günter Wurm. Damit würde man dieser ganz besonderen Lage viel besser gerecht. Die Trinkaus-Bank an dieser Stelle ist für Wurm kein Muss, es gebe bessere Möglichkeiten als die präsentierten Entwürfe. Auf jeden Fall würde er, Wurm, es begrüßen, wenn sich weitere Investoren um das Grundstück bewerben könnten. Diese Möglichkeit sei nun gegeben.

(RP)
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