Düsseldorf Erweiterung der Spieloase rückt näher

Düsseldorf · Stadtverwaltung nimmt Planung für die Nutzung der ehemaligen Auto-Becker-Halle jetzt konkret in Angriff. Der Trägerverein will dort einen Indoor-Spielplatz bauen. Auch Oberbürgermeister Geisel setzt sich für das Projekt ein.

 Die kleinen Nachwuchs-Künstler der Spieloase sind gerade eifrig damit beschäftigt, den Holzzaun, der sie von der Baustelle der "Karolinger Höfe" abschirmt, zu bemalen.

Die kleinen Nachwuchs-Künstler der Spieloase sind gerade eifrig damit beschäftigt, den Holzzaun, der sie von der Baustelle der "Karolinger Höfe" abschirmt, zu bemalen.

Foto: Andreas Bretz

Im kommenden Jahr feiert die Spieloase Bilk ihr 30-jähriges Bestehen. Gut möglich, dass die Stadt für den beliebten Kinder-Treffpunkt an der Brunnenstraße dann ein ganz besonderes Geschenk hat. Denn die sehnlichst gewünschte Erweiterung der Spieloase wird immer realistischer. Angedacht ist, die alte Halle auf dem Neubau-Gelände "Karolinger Höfe", die einst von Auto Becker genutzt wurde, als Indoor-Spielplatz auszubauen.

In der letzten Sitzung der Bezirksvertretung 3 wurde nach einer entsprechenden Anfrage der Grünen von Seiten der Verwaltung bekanntgegeben, dass das Vorhaben nicht nur unterstützt, sondern die Planung für die erste Etage jetzt schon konkret in Angriff genommen werde. "Ob wir auch über die Parterre verfügen können, steht allerdings noch nicht fest. Die Möglichkeit besteht jedoch nach wie vor. Wenn wir die komplette, rund 380 Quadratmeter große Halle bekämen, würden wir uns flächenmäßig quasi verdoppeln. Das wäre natürlich ein Traum", sagt Gerti Kobarg vom geschäftsführenden Vorstand des Vereins "Spielen und Leben in Bilk", der die Spieloase betreibt.

Der Investor Quantum, der auf dem inzwischen geräumten, ehemaligen Gelände von Auto und Data Becker ein Quartier mit 350 Wohnungen errichten will, würde die direkt angrenzende Halle über die Stadt an den Verein vermieten. In dieser Woche solle mit einer Architektin ausgelotet werden, was bei dem nötigen Umbau bedacht werden müsse. "Ich habe keine Ahnung, ob etwa ein direkter Durchbruch oder eine Barrierefreiheit möglich sind. Auch über die Kosten muss natürlich geredet werden", erklärt Kobarg. Zumindest ein Abriss des Gebäudes scheint mittlerweile aber vom Tisch zu sein. Anfang des Jahres hatte das Jugendamt wegen mangelnder Finanzierungsmöglichkeiten und vorhandener Altlasten das Konzept noch abgelehnt.

Da der Holzzaun, der Freigelände und Spielplatz von der Baustelle abschirmt, Kinder, Eltern und Ehrenamtlern noch mehrere Jahre erhalten bleibt, haben die jungen Besucher der Spieloase unter Anleitung der Künstlerin Maria Gilges jetzt damit begonnen, diesen zu bemalen und mit selbst gehäkelten und aus Papiertüten geklebten Kunstwerken zu verzieren.

An Spitzentagen kommen in die Spieloase bis zu 60 Kinder. Dass eine Erweiterung daher dringend notwendig ist, liegt für Gerti Kobarg auf der Hand. "Zumal Bilk nicht nur durch das neue Wohnquartier weiter wachsen wird. Wo sollen die Kinder dann alle hin?", fragt die Vorsitzende des Trägervereins. Die Kooperationen mit Schulen und Kitas, der geschützte Spielplatz im Hinterhof, der auch von Tagesmüttern benutzt werde, oder die U3-Gruppe, die den Veranstaltungsraum im Obergeschoss ebenso wie eine Seniorengruppe nutzt, würden der Spieloase zudem immer weitere Besucher bescheren. Wie wichtig den Initiatoren das Projekt ist, weiß inzwischen auch Oberbürgermeister Thomas Geisel, der die Spieloase im vergangenen Monat besuchte. Dabei überreichten Vereinsmitglieder und Eltern dem OB eine Liste mit 1200 Unterschriften, die im Stadtviertel, in Schulen und Kitas gesammelt wurden. Das hat offenbar Wirkung gezeigt.

(RP)
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