Vereine in Düsseldorf Eine Frau steht an der Spitze des Eifelvereins

Düsseldorf · Petra Burger ist neue Vorsitzende des traditionsreichen Wandervereins. Sie plant einige Veränderungen. Der Verein soll „flotter“ und so auch für jüngere Generationen attraktiver werden.

Petra Burger ist nach 114 Jahren die erste Vorsitzende des Düsseldorfer Eifelvereins. RP-Foto: Hermanns

Foto: RP/tino

Dass es nach 114 Jahren einmal Zeit ist, eine Frau an die Spitze des Eifelvereins Ortsgruppe Düsseldorf zu wählen, meinten die Vereinsmitglieder auf der Jahreshauptversammlung. So steht Petra Burger jetzt dem traditionsreichen Wanderverein vor. Sie wurde einstimmig mit einer Enthaltung, ihrer eigenen, zur Vorsitzenden gewählt. „Nach den Reaktionen der Mitglieder zu urteilen, habe ich mich richtig entschieden, dass ich für das Amt kandidiert habe“, sagt Burger. Ihre erste Amtshandlung war, ihren Vorgänger Dietrich Sänger, der 33 Jahr lang Vorsitzender war, für den Ehrenvorsitz vorzuschlagen.

Die neue Vorsitzende lebt seit drei Jahren in Grafenberg. Dort erstellt sie aktuell gemeinsam mit dem Vereinsvorstand eine Ist-Analyse des Eifelvereins in Düsseldorf. Daraus sollen sich die kommenden Schritte ergeben. Die ehemalige Vorstandssekretärin und gelernte Fremdsprachensekretärin hat jedenfalls Reformbedarf erkannt. Doch komplett auf links drehen will Burger den Traditionsverein nicht. „Der Verein ist 114 Jahre ohne mich ausgekommen. Da kann das, was bisher passiert ist, nicht komplett verkehrt gewesen sein“, sagt Burger. Klar ist für sie, dass sie die Mitglieder bei allem, was sie tut, mitnehmen will.

So will sie etwa für die Wanderführer einen Erste-Hilfe-Kurs einführen, die Vereinskommunikation beleben und wegen der aktuellen problematischen Transportlage mit Bus und Bahn in die Eifel die Wanderungen in Düsseldorf und der Umgebung verstärken. „Und unser Kulturwart Hans Kemper ist sehr kreativ“, sagt Burger. „Es gibt nicht nur mit ihm einiges zu besprechen. Ziel ist es, den Eifelverein modern, zeitgemäß, also flotter aufzustellen.“ Das Vorhaben des Ganzen ist es, den Verein für neue und jüngere Mitglieder zu öffnen.

Dazu soll auch die Website des Vereins überarbeitet und mehr „Infotainment“ angeboten werden. „Wir haben vor Kurzem eine Wanderung durch Kaiserswerth gemacht, bei der die Wanderführerin vieles über die Geschichte des Stadtteils berichtet hat. Das war für alle sehr interessant“, sagt Burger. „Ich kann mir vorstellen, dass wir das demnächst auch in anderen Ortsteilen häufiger machen.“