Uniklinik Erster schwerer EHEC-Fall an der Uniklinik

Düsseldorf · Ein 28-jähriger Mann aus Hilden ist mit schweren Symptomen in das Universitätsklinikum Düsseldorf verlegt worden. Wie die Klinik bestätigt, konnte bei dem Patienten, der sich vor dem Ausbruch der Krankheit in Frankfurt aufgehalten hatte, der Erreger EHEC (Enterohämorrhagische Escherichia coli) nachgewiesen werden.

Wie schütze ich mich vor EHEC-Erregern?
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Foto: dapd

Wegen des schweren Krankheitsverlaufs werde er in der Klinik für Nephrologie behandelt, erklärte gestern Dieter Häussinger, Direktor der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie der Uniklinik. Die Gefahr: akutes Nierenversagen.

Zudem bestätigte der Experte, dass auch die Fälle in der Ambulanz der Uniklinik in den vergangenen Tagen sprunghaft angestiegen seien. Zugleich warnt er eindringlich vor Hysterie: "Immer noch ist es so, dass die meisten Krankheitsverläufe unbedenklich sind." So könnten die Patienten der Ambulanz bislang auch wieder nach Hause entlassen werden. Zu befolgen seien aber nicht nur für Infizierte, sondern auch für alle anderen forcierte Hygienemaßnahmen. "Das bedeutet für Familien mit an Durchfall erkrankten Personen beispielsweise darauf zu achten, dass nicht dieselben Handtücher benutzt werden oder nicht vom selben Teller gegessen wird."

Ein weiterer Punkt sei natürlich das gründliche Waschen und Kochen von Gemüse, da dieses bislang stark als Infektionsquelle vermutet wird. Mehr als 80 Fälle von EHEC sind laut Robert-Koch-Institut (RKI) bislang deutschlandweit bestätigt. Zwar steigt in Nordrhein-Westfalen die Zahl der Infizierten, doch nach Angaben des Düsseldorfer Gesundheitsamts waren bis gestern nur drei schwere Fälle bekannt geworden.

Aufgrund dieser Tatsache sieht bislang die Stadt Düsseldorf von weiteren Vorsichtsmaßnahmen, etwa von Rohkost-Verbot in Kindertagesstätten, ab. Wie ein Sprecher der Stadt erklärt, gebe es aus Düsseldorf direkt noch keinen schweren Fall. So sei der Patient, der derzeit in der Uniklinik behandelt wird, ja aus Hilden und der Verdacht liege nahe, dass er sich die Infektion während seines Aufenthaltes in Frankfurt geholt habe.

"Wir werden die Situation aber genau beobachten und nur dann schnell aktiv werden, wenn sich der Erreger auch hier ausbreitet", so der Stadtsprecher weiter.

(RP)
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