Düsseldorf Erster neuer Sprinter läuft vom Band

Düsseldorf · Beim Daimler-Werk in Derendorf wurde die Produktion eines überarbeiteten Sprinter-Modells gestartet. Spätestens ab Anfang August wird die Produktion des alten Sprinters komplett eingestellt. 700 Fahrzeuge laufen pro Tag vom Band.

Der erste in Düsseldorf produzierte Sprinter des überarbeiteten Modells, erkennbar an der neu gestalteten Front.

Der erste in Düsseldorf produzierte Sprinter des überarbeiteten Modells, erkennbar an der neu gestalteten Front.

Foto: Daimler

Im Düsseldorfer Daimler-Werk ist gestern der erste Transporter der neuen Generation des Sprinters vom Band gelaufen. Es handelt sich bei der Überarbeitung des Fahrzeugs um ein so genanntes Facelift, also verschiedene Modifikationen des bewährten Sprinter-Modells. So wurde die Frontpartie komplett neu gestaltet, wie Daimler mitteilt.

Diese Modernisierung umfasse den Stoßfänger, den Kühlergrill, die Scheinwerfer, die Koflügel und die Motorhaube. Auch im Innenraum gebe es ein neues Design. Neben der neuen Telematik-Generation gehören dazu: ein neuer Schalt- und Wählhebel, ein neuer atmungsaktiver und strapazierfähigerer Sitzbezug und ein neu gestaltetes Serienlenkrad. Rund 18 Monate dauerten die Entwicklungsarbeiten am neuen Sprinter.

"In den kommenden drei Wochen laufen im Daimler-Werk im Stadtteil Derendorf die Umrüst-Arbeiten für das neue Modell", sagt Werksleiter Martin Kelterer. Zurzeit würde die Produktion mit den Modellen gestartet, die die längste Auslieferungszeit haben. "Wir bauen gerade neue Fahrzeuge vornehmlich für den US-Markt", sagt Kelterer.

Spätestens am 1. August soll in Düsseldorf und im Schwesterwerk im ostdeutschen Ludwigsfelde nur noch das neue Modell vom Band laufen. Die Produktion des intern als NCV3 genannten alten Sprinters wird dann eingestellt. Bestellt werden kann das Fahrzeug bereits seit Juni dieses Jahres.

Zurzeit laufen nach Daimler-Angaben 725 Sprinter pro Tag im Düsseldorfer Werk vom Band. Das ist die Vollauslastung des Betriebs. Gearbeitet wird im Drei-Schicht-Betrieb: 15 Schichten in der Woche. Die Produktion beginnt sonntags um 22 Uhr und endet jeweils freitags um 22 Uhr. Ab der dritten Juli-Woche wird wegen der Werksferien auf Zwei-Schicht-Betrieb umgestellt.

Für das Jahr 2016 ist die Markteinführung der nächsten Generation des Sprinters geplant. Dieser soll dann eine vollständige Neuentwicklung sein. Bislang läuft in Düsseldorf bei Daimler auch der Transporter Volkswagen Crafter vom Band, der ebenfalls Modifikationen erhält. Dieser ist in weiten Teilen baugleich mit dem Daimler Sprinter. Der VW-Konzern hat aber angedeutet, die Zusammenarbeit mit Daimler aufzukündigen und einen eigenen Transporter in der Sprinter-Klasse zu entwickeln, möglicherweise zusammen mit der Volkswagen-Nutzfahrzeug-Tochter MAN. Daimler wäre dann gezwungen, sich einen neuen Partner zu suchen. Als heißer Favorit gilt Renault. Die Franzosen bauen mit dem Master ein Fahrzeug in der gleichen Klasse. Eine Kooperation der beiden Autobauer gibt es bereits. Der Kleintransporter Daimler Citan ist an den Renault Kangoo angelehnt. Allerdings ist diese Zusammenarbeit nicht reibungslos gestartet. Zum Produktionsbeginn soll es teilweise erhebliche Qualitätsprobleme gegeben haben. Das führte zu Verstimmungen im Management beider Firmen.

(RP)
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