St. Peter wird 111 Erste Messe nach Brand

Düsseldorf · Von außen sieht es aus, als sei alles wieder beim Alten, denn das Gerüst an Sankt Peter ist abgebaut. Wer die Kirche betritt, dem wird aber schnell klar: Noch lange sind die Folgen des verheerenden Brandes vor zwei Jahren nicht beseitigt. Auf der einen Seite fehlen die Fenster, in der Mitte des Raumes gibt es noch keinen Fußbodenbelag, und einen Altar sucht man vergebens.

"Wir können nicht sagen, wie lang das hier noch dauert", sagt Pfarrer Ansgar Puff. "Die Architektin möchte sich auf keinen Termin festnageln lassen." Und so feierte die Kirchengemeinde den 111. Geburtstag ihres Gotteshauses gestern mit einer Messe hinter einem Bauzaun, der eine knapp 40 Quadratmeter große Fläche vom sanierungsbedürftigen Teil der Kirche trennte. 150 Gläubige lauschten der Predigt, die Pfarrer Puff am mobilen Pult hielt.

Es war die erste Messe in der Kirche, seit im Juni 2007 das Dach in Flammen aufging. Bei der Dachsanierung war durch Schweißarbeiten das Feuer ausgebrochen, das sich blitzschnell in dem trockenen Gebälk ausbreitete. Die Arbeiter, die versuchten, den Brand mit einem Feuerlöscher zu bekämpfen, hatten keine Chance — und eine Sprinkleranlage gabe es damals noch nicht. Stundenlang kämpfte die Feuerwehr gegen die Flammen. Zigtausend Liter Löschwasser waren dafür nötig, durch die zwar das Feuer erstickt, aber unter anderem auch die Orgel schwer beschädigt wurde. Gesamtschaden: rund fünf Millionen Euro.

Seit zwei Jahren sind Bauarbeiter nun damit beschäftigt, die schon damals sanierungsbedürftige, neugotische Kirche wiederherzustellen. "Jetzt sind wir gerade mal soweit, dass die Schäden des Brandes behoben sind", erklärt Pfarrer Puff. "Wir entdecken aber immer wieder neue Schwachstellen, die schon vorher da waren." Trotzdem seien 111 Jahre St. Peter ein guter Grund zum Feiern.

(RP)
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