Düsseldorf Erste Erfolge für die Anti-Müllkampagne
Düsseldorf · Die Bemühungen der Stadt um ein sauberes Rheinufer laufen gut. 63 zusätzliche Abfalleimer sind in diesem Sommer aufgestellt worden, Handzettel sollen Picknicker ans Aufräumen erinnern. Dezernentin Stulgies ist zufrieden.
Es ist 18 Uhr und die Streife beginnt. Drei Mitarbeiter des Ordnungsamtes sind heute mit dabei: Danika Gabel, Sonja Dietl und Kai Winkels. Schon während der Fahrt über die Oberkasseler Brücke halten sie Ausschau nach potenziellen Umweltverschmutzern. Winkels parkt das Auto unter der Brücke und die drei steigen aus. Es dauert nicht lange, bis sie die erste Gruppe Jugendlicher ansprechen, die nicht auffallend wirken und deshalb erst einmal überrascht reagieren. Ob sich jemand beschwert habe, fragt einer. Winkels winkt ab und bittet sie, ihren Müll später mitzunehmen. Dazu verteilt er gelbe Flyer. "Sonnen und Chillen: Ja!" steht da zum Beispiel, oder "Müll liegen lassen: Nein!"
Einer der Jugendlichen holt daraufhin eine Plastikmülltonne, die ganz in der Nähe steht, und wirft die leeren Bierflaschen hinein.
Patrick (24) ist jedes Wochenende am Rhein, auch im Winter. Er sagt: "Es gibt hier Flaschensammler, die ihre festen Stellen haben, an denen sie aufräumen. Bei den Besuchern, die nachmittags kommen, hat sich das Bewusstsein für Sauberkeit schon geändert, bei den abendlichen Besuchern nicht so sehr."
Es wirkt wie ein Kinderspiel, die jungen Leute zum Aufräumen motivieren. "Die meisten reagieren tatsächlich freundlich, wenn wir sie ansprechen. Aber wenn Alkohol im Spiel ist, ist es etwas schwieriger", sagt Danika Gabel. Der OSD kontrolliert die Rheinufer täglich, angesprochen werden meist diejenigen, die grillen und deshalb wahrscheinlich mehr liegen lassen werden, als diejenigen, die nur gemütlich zusammen sitzen.
Bei der nächsten Gruppe brutzeln Würstchen und Steaks auf einem grünen Kugelgrill. "Stellt lieber ein paar Steine unter den Grill, denn je nach dem wie heiß er unten wird, könnte das gefährlich für den Rasen werden", rät Winkels. Also holt einer große Steine aus dem Kiesbett. Für den Müll haben Michael, Andreas, Josie, Dennis und Simon aus Düsseldorf eine Plastiktüte dabei.
Der nächste Morgen, 9 Uhr: Dort, wo am Donnerstag noch die zwei Gruppen saßen, ist es jetzt sauber. Die Verpackung vom Kugelgrill steckt in einer der Mülltonnen. Aber im Kiesbett sieht es anders aus. Man muss aufpassen, nicht in Glasscherben zu treten, und in Richtung Kirmesplatz liegen viele weiße Plastikbecher und Sektflaschen.
Kai Winkels vom OSD sagt dennoch: "In den vergangenen Jahren hat sich die Situation definitiv gebessert, besonders, weil mehr Mülltonnen aufgestellt wurden. Müllbeutel haben wir zwar noch, aber es ist meist gar nicht mehr nötig, sie zu verteilen, weil die Leute selbst an Mülltüten denken oder die Tonnen nutzen."
Auch Umweltdezernentin Helga Stulgies ist erfreut: "Die Erfolge der vergangenen Jahre — spürbar mehr Sauberkeit an den Rheinufer — machen uns Mut."