Streiks im öffentlichen Dienst Erneut Warnstreik am Mittwoch

Düsseldorf · Die Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes werden am Mittwoch, 21. März, erneut in Düsseldorf streiken. Das teilte Verdi am Freitag mit. Am 24-Stunden-Warnstreik teilnehmen werden die Beschäftigten des öffentlichen Nahverkehrs, der Müllentsorgung, der Kindertagesstätten und viele anderer öffentlicher Dienstleistungsbereiche.

Warnstreik vor dem Düsseldorfer Rathaus: Das sagen Erzieherinnen
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Gustav Wilden, verdi-Geschäftsführer für den Bezirk Düsseldorf, sprach von einem "großen Szenario". Eine Kundgebung soll es aber dieses Mal nicht in Düsseldorf geben. "Es gibt zum Warnstreik vier regionale Veranstaltungen in Duisburg, Köln, Dortmund und Bielefeld. Der größte Teil der Streikenden wird sich an einer dieser Kundgebungen beteiligen", so Wilde.

Zum Warnstreik werden etwa 1500 Mitarbeiter der Rheinbahn für 24 Stunden in Streik treten. "Die Kollegen sind entschlossen. Besonders das letzte Angebot der Arbeitgeber wurde als Provokation empfunden. Jetzt sehnen viele den nächsten Streik herbei", so Rheinbahn-Betriebsrat Uwe David.

Nach Angaben der Rheinbahn werden Mittwoch alle der rund 300 Straßenbahnen des Unternehmens still stehen. Von 400 Bussen werden nur 100 im Einsatz sein. 15 Linien sollen im Notbetrieb durch die Stadt pendeln - im Internet wird die Rheinbahn ab Dienstag, 20. März, unter www.rheinbahn.de/streik über die geänderten Fahrpläne informieren. Zudem werden Fahrgäste über Infotafeln, Flyer und Mitarbeiter über den Warnstreik aufgeklärt. Informationen gibt es zudem über die Telefonnummer 01803/504030 (9 Cent/Min. aus dem dt. Festnetz, Mobilfunk max. 42 Cent/Min.).

Bereits am 7. März hatte Verdi zum Warnstreik aufgerufen. In Düsseldorf hatten die Mitarbeiter der Rheinbahn für 24 Stunden die Arbeit niedergelegt. Auch die Müllabfuhr kam an diesem Tag nicht, das Bürgerbüro arbeitete nur mit einer Notbesetzung. Zudem waren 13 der 105 städtischen Kitas vom Streik betroffen — die Kindertagesstätten blieben geschlossen. Eltern konnten sich über einen telefonischen i-Punkt über Kita-Notdienste informieren.

Ob solch eine Maßnahme auch zum kommenden Warnstreik geplant ist, war am Freitag noch unklar. "Wir haben noch eine Erkenntnisse, wie wir mit dem Warnstreik umgehen", so Stadtsprecher Manfred Blasczyk.

Der neue Warnstreik ist geplant, weil Verdi das erste Angebot der Arbeitgeber hatte am Montag abgelehnt hatte. Die Gewerkschaft fordert 6,5 Prozent mehr Entgelt für die Mitarbeiter bei zwölf Monaten Laufzeit. Die Arbeitgeber bieten eine Gehaltssteigerung von 3,3 Prozent (mit 24 Monaten Laufzeit und in zwei Stufen zum 1. Mai 2012 und zum 1. März 2013) plus eine Einmalzahlung von 200 Euro. Das ist Verdi deutlich zu wenig.

Aus Sicht der Gewerkschaft ist die Offerte nicht akzeptabel, weil sie einen weiteren Reallohnverlust für die Beschäftigten bedeuten würde.

(anch)
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