Düsseldorf Erneut Automat einer Bank gesprengt

Düsseldorf · Am frühen Samstagmorgen traf es einen Geldautomaten in Heerdt, diesmal bei der Deutschen Bank am Nikolaus-Knopp-Platz. Es ist die vierte Explosion binnen weniger Wochen im Stadtgebiet.

Die Filiale der Deutschen Bank am Nikolaus-Knopp-Platz in Heerdt einen Tag nach dem Sprenganschlag

Die Filiale der Deutschen Bank am Nikolaus-Knopp-Platz in Heerdt einen Tag nach dem Sprenganschlag

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Am Samstag sprengten in den frühen Morgenstunden mindestens drei unbekannte Täter den Geldautomaten in einer Deutsche-Bank-Filiale am Nikolaus-Knopp-Platz in Heerdt auf und entkamen mit einer noch nicht bezifferten Summe Bargeld. Die sofort eingeleiteten Fahndungsmaßnahmen nach den Männern und ihrem dunklen Audi verliefen trotz Unterstützung eines Polizeihubschraubers bislang ohne Ergebnis.

Den Ermittlungen der Kriminalpolizei zufolge betraten am Samstag kurz nach 4 Uhr in der Früh zwei Männer den Vorraum des Geldinstituts an der Krefelder Straße. Unter Einleitung und Zündung eines Gasgemisches sprengten sie den Geldausgabeautomaten auf und legten so die Geldkassette frei.

Zusammen mit einem Komplizen, der draußen gewartet hatte und den Fluchtwagen fuhr, entkamen die Männer mit hoher Geschwindigkeit über die Krefelder Straße in Richtung Meerbusch. Die Täter können laut Polizei derzeit nur vage beschrieben werden. Sie trugen dunkle Trainingsanzüge und hatten die Kapuzen ihrer Jacken aufgezogen.

Die Feuerwehr überprüfte die Statik des Mehrfamilienhauses und erklärte, dass es keine Schäden an der Bausubstanz geben würde. Verletzt wurde niemand.

Es ist bereits die vierte Sprengung eines Geldautomaten in Düsseldorf binnen weniger Wochen. Anfang April war ein Geldautomat der Stadtsparkasse an der Paulsmühlenstraße gesprengt worden. Ein Geldautomat im Vorraum der Eissporthalle in Benrath wurde Karfreitag nach Angaben der Polizei gegen 4 Uhr von bislang unbekannten Tätern auf diese Weise zerstört. Mitte April war ein Geldautomat der Sparkasse in Urdenbach das Ziel von Räubern. In vielen Details ähneln sich die Vorgehensweisen.

Die Sparkasse als Betreiberin des größten Netzes hatte daraufhin die Demontage von elf ihrer 160 Geldautomaten angekündigt. Außerdem wurden bei diversen Geldautomaten des Instituts die nächtliche Nutzung eingestellt. Diese Maßnahme wurde teilweise wieder gelockert.

Am Freitag wurde bekannt, dass die Stadtsparkasse den Abbau von Geldautomaten offenbar wieder zurücknimmt. Dies teilte das städtische Presseamt mit. Grund soll ein Gespräch zwischen dem Sparkassenvorstand und Oberbürgermeister Thomas Geisel, dem Vorsitzenden des Verwaltungsrats, sein. Das Institut habe zugesagt, "eine Reihe von Geldautomaten" mit zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen wieder in Betrieb zu nehmen, darunter jene in Hellerhof und Knittkuhl.

"Ich will, dass Bürgernähe das Markenzeichen der Sparkasse bleibt", sagte Geisel. CDU-Ratsherr Klaus Mauersberger kritisiert den OB dafür. "Man muss sachlich darangehen und nicht die Sparkasse unter Druck setzen, bei Sprengungen sind Menschenleben in Gefahr", sagt Mauersberger und warnt vor "Populismus durch den OB".

Trotz der erneuten Sprengung will die Sparkasse an ihrer Zusagen festhalten, bestimmte Automaten wieder in Betrieb zu nehmen. "Lediglich die Hochrisikostandorte bleiben dicht", sagte Sparkassenvorstand Michael Meyer. Ob die Deutsche Bank Öffnungszeiten anpasst, ist unklar. Privatkundenchef Stefan Märkl will in der nahen Zukunft darüber entscheiden. Hinweise an die Polizei zum Fall in Heerdt werden erbeten unter 0211-8700.

(tb)
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