Busunfall Ermittlungen gegen Fahrer dauern an

Düsseldorf · Acht Monate nach dem schweren Unfall eines Linienbusses, bei dem 25 Menschen teils schwer verletzt worden waren, sind die Ermittlungen noch immer nicht abgeschlossen. Die Staatsanwaltschaft wartet unter anderem noch auf ein Gutachten über die Medizinisch-Psychologische Untersuchung (MPU) des Busfahrers.

Dezember 2010: 25 Verletzte bei Busunfall in Düsseldorf
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Dezember 2010: 25 Verletzte bei Busunfall in Düsseldorf

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Der 45-Jährige war am Tag vor Heiligabend am Steuer des Linienbusses zusammengebrochen. Der Bus, mit dem viele Kinder und Jugendliche unterwegs zum letzten Schultag vor den Weihnachtsferien waren, schlingerte die Uerdinger Straße entlang, rammte acht Autos, die am Fahrbahnrand abgestellt waren, und raste schließlich ungebremst über die Rotterdamer Straße hinweg gegen einen Baum.

Schlafapnoe soll die Ursache für den Zusammenbruch des Berufskraftfahrers gewesen sein. Wegen dieser Krankheit, die nachts zu kurzen Atemstillständen und tagsüber zum unkontrollierten Sekundenschlaf führen kann, soll der Busfahrer zumindest vor dem Unfall in Behandlung gewesen sein. Doch ob ein krankheitsbedingter Sekundenschlaf wirklich zu einem derartigen Unfallgeschehen führen kann, wird von Experten bezweifelt — dann hätte der Fahrer doch schon nach den ersten Kollisionen mit den geparkten Pkw und nicht erst am Baum zu sich kommen müssen. Auch die Antwort auf diese Frage ist Gegenstand der Untersuchung, die die Staatsanwaltschaft in Auftrag gegeben hat.

Untersucht wurde auch, ob Verletzungen, die der Busfahrer bei einem Motorradunfall im Sommer 2009 erlitten hatte, Spätfolgen hatten, die im Dezember 2010 zu dem Zusammenbruch führten. Eine Einschränkung seiner Fahrtüchtigkeit war bis zu dem Unfall allerdings nicht bekannt.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt routinemäßig gegen den Busfahrer wegen Verdachts auf fahrlässige Körperverletzung.

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