Wegen "irreführender Angaben" E.ON verklagt Endesa-Aktionär

Madrid/Düsseldorf (dto). Im Kampf um die Übernahme des spanischen Energiekonzerns Endesa greift E.ON nun auch zu juristischen Mitteln. Das Düsseldorfer Unternehmen hat in New York Klage gegen den Endesa-Aktionär Acciona eingereicht. Acciona habe irreführende Angaben zu seinen strategischen Zielen gemacht, so eine Unternehmenssprecherin in Düsseldorf.

Die Sprecherin sagte weiter, es bestehe weder Klarheit über den Bestand an Endesa-Aktien, der derzeit von Acciona kontrolliert werde, noch über Vereinbarungen, die Acciona mit Dritten über einen weiteren Aktienkauf getroffen habe. "Wir wollen erreichen, dass Acciona seine Veröffentlichungen richtig stellt und einen weiteren Kauf von Endesa-Anteilen durch das Unternehmen verhindern", sagte die E.ON-Sprecherin. Die Endesa-Aktionäre müssten die Möglichkeit bekommen, eine Entscheidung "auf der Grundlage korrekter Informationen" treffen zu können.

Wie Acciona in Madrid mitteilte, wirft E.ON dem spanischen Energie- und Baukonzern vor, er wolle die Offerte des deutschen Konzerns für Endesa gemeinsam mit einer dritten Partei blockieren. Den Angaben von Acciona zufolge hat das Gericht in New York am Freitag entschieden, mehr Informationen über den Fall anzufordern. Eine von E.ON beantragte einstweilige Verfügung, mit der eine mögliche weitere Anteilsaufstockung bei Endesa durch Acciona blockiert werden soll, habe das Gericht aber abgelehnt.

Acciona hatte zuvor mitgeteilt, dass die Bank Santander Central Hispano einen weiteren Anteil von 5 Prozent an Endesa halte, der im Auftrag von Acciona erworben wurde. Acciona bezeichnete es aber als "absolut falsch", in einer gemeinsamen Aktion mit einer dritten Partei tätig zu sein. Auch gebe es keine Vereinbarungen mit der spanischen Regierung oder deren Holdinggesellschaft Sepi, die 2,95 Prozent an Endesa hält.

(afp)
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