Airport in Düsseldorf Entlassungen bei Flughafen-Security

Düsseldorf · Fast alle der 40 betroffenen Mitarbeiter haben bereits Klage eingereicht. Die Gewerkschaft sieht einen Formfehler beim Unternehmen DSW.

 Eine Gepäckkontrolle am Flughafen.

Eine Gepäckkontrolle am Flughafen.

Foto: dpa/Uwe Anspach

Das für die Gepäckkontrollen am Flughafen zuständige Unternehmen Deutsche Schutz- und Wachdienst (DSW) hat vor Weihnachten 40 Mitarbeiter „krankheitsbedingt“ entlassen. Wie Verdi weiter mitteilt, haben nahezu alle betroffenen Mitarbeiter Klage beim Arbeitsgericht eingereicht. Das seit Juni in der Nachfolge von Kötter am Flughafen tätige Unternehmen gibt mit Verweis auf die laufenden Gerichtsverfahren und den nötigen Datenschutz keine Stellungnahme ab.

Laut Verdi haben die Klagen aufgrund von Formfehlern große Aussicht auf Erfolg. Die Gewerkschaft vermutet, dass die Agentur für Arbeit nicht wie vorgeschrieben vorher vom Unternehmen informiert wurde. Bei Entlassungen von mehr als 30 Mitarbeitern in 30 Tagen gilt diese Pflicht für Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeiter. Bei der DSW sind es rund 1100. Zudem sei der Betriebsrat nicht nach gesetzlich festgelegten Vorgaben informiert worden, was wiederum von ihm gerügt worden sei.

Wie viele Fehltage bei den betroffenen Mitarbeitern in den vergangenen Jahren zusammenkamen, ist Verdi nicht bekannt. Mindestens müssten es sechs Wochen pro Jahr sein. Aus Sicht von Özay Tarim könne der Schritt des Unternehmens im Einzelfall legitim sein. Aus seiner Sicht habe aber nicht nur der Zeitpunkt der Kündigungen kurz vor Weihnachten ein Geschmäckle. Er weist darauf hin, dass DSW eigentlich eingeplante Arbeitszeiten von kranken Mitarbeitern unrechtmäßiger Weise mit Kurzarbeiter-Geld abgerechnet hatte. Das sei nach Überprüfung der Agentur für Arbeit, die von Verdi darauf hingewiesen wurde, im November geändert worden. Just danach erfolgten die Kündigungen. Zum Hintergrund: Betriebsbedingte Kündigungen waren in einer Betriebsvereinbarung zur Kurzarbeit bis März 2021 ausgeschlossen worden.

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