Düsseldorf Endlich darf auch Tim zur Schule gehen

Düsseldorf · Der Sechsjährige erlebte wie 5454 andere Kinder in Düsseldorf seinen ersten Schultag.

 Tim Zacharias bei seiner Einschulung in die Elsa-Brandström-Schule. Nachbarstochter Naia geht in dieselbe Klasse.

Tim Zacharias bei seiner Einschulung in die Elsa-Brandström-Schule. Nachbarstochter Naia geht in dieselbe Klasse.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Die mit Schultüten, Buchstaben und Zahlen geschmückte Aula der evangelischen Elsa-Brandström-Schule war gestern rappelvoll. Die 56 neuen Erstklässler wurden dort begrüßt, statt, unter ihnen der sechsjährige Tim Zacharias, der diesen Tag schon lange herbei gesehnt hat. An diesem wichtigen Tag ist Tim aber nicht alleine. Er wird von seinen Eltern, dem älteren Bruder Marco, der Oma und den Paten begleitet. Und as macht ihm Mut. Während einige Kinder ihren Eltern nicht von der Seite weichen, bei manchen die Tränen fließen, hat er sich mit den anderen Schülern in die erste Reihe begeben und verfolgt aufmerksam das Begrüßungsprogramm, das die älteren Schüler gestalten. "Der Tanz war lustig und das Lied schön", sagt Tim.

Und dann wird es auch schon ernst, denn die Klassenlehrer rufen ihre Schüler auf. Tim kommt in die Kolibri-Klasse und kennt dort bereits die fünfjährige Maia, die in seiner Nachbarschaft wohnt. Mit ihr wird er künftig gemeinsam mit dem Fahrrad zur Schule fahren. "Da wird aber die ersten Monate immer ein Erwachsener mitfahren, damit die Kinder sicher ankommen", sagt Mutter Claudia. Dann marschieren die Kinder in die Klassen, um dort an einer ersten Unterrichtsstunde teilzunehmen. "Das war schon ein merkwürdiges Gefühl, Tim an uns vorbeiziehen zu sehen. Das ist schließlich ein erstes Stück Loslassen", sagt Vater Frank Zacharias.

Tim selber hat an den neuen Anforderungen Spaß. "Die erste Unterrichtsstunde war klasse und wir haben schon Hausarbeiten auf. Darauf habe ich mich schon lange gefreut", sagt das I-Dötzchen später. So soll er in einen leeren Kopf alles hinein malen, was er schon weiß. "Ich kann ja schon ein wenig schreiben und schon einige Aufgaben rechnen", sagt Tim. Besonders freut er sich auf die Fächer Religion, Musik und Sport. "Ich lerne nämlich gerade Klavier und spiele gerne Fußball." Auch lesen möchte er schnell lernen. "Ich besitze viele Bücher und will die selber lesen können."

Zunächst wird er aber die ersten Tage keinen regulären Unterricht erhalten, sondern an der Freiarbeit teilnehmen, denn die Elsa-Brandström-Schule unterrichtet nach der Montessori-Pädagogik. "Die Schüler sollen sich in aller Ruhe mit den Materialien und ihren Lehrern vertraut machen. Das ist schon anstrengend genug", sagt Schulleiterin Marlene Albrecht-Illner. In den nächsten Tagen bleiben die Erstklässler deshalb auch in der ersten Stunde unter sich. Erst ab der zweiten Stunde kommen die älteren Kinder hinzu, da in einer Klasse alle vier Jahrgänge gleichzeitig, also altersübergreifend unterrichtet werden.

"Ich freue mich schon auf morgen, wenn dann auch meine Patenschüler kommen" sagt Tim. Jetzt will er aber erst einmal schnell nach Hause flitzen, um zu feiern und endlich die Schultüte auszupacken. Die hat Mutter Claudia heimlich gebastelt und als riesiges Rennauto gestaltet. Gefüllt ist die Tüte mit einem Gemisch aus nützlichen Schulutensilien sowie Süßigkeiten und Spielzeug. "Ich hoffe, das Lego-Set, dass ich mir gewünscht habe, ist auch dabei", sagt Tim, der den Einschulungstag nur "einfach super" findet.

(RP)
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