Kinder in Düsseldorf Eltern kämpfen für Zebrastreifen

(arc) · Am Bingener Weg sei die Gefahr für Grundschüler und Kita-Kinder wegen des gestiegenen Verkehrs zu groß. Die Politik unterstützt das Vorhaben, die Verwaltung lehnt es jedoch regide ab. Zu wenig Fußgänger und zu wenig Autos würden den Bingener Weg nutzen.

 Eltern wollen einen Zebrastreifen am Bingener Weg.

Eltern wollen einen Zebrastreifen am Bingener Weg.

Foto: privat

Seit Wochen machen die Eltern der Grundschüler am Bingener Weg auf das gestiegene Verkehrsaufkommen im Gurkenland aufmerksam. Auch die Kita am Schabernack ist betroffen. Die Fördervereine beider Einrichtungen fordern daher zwei Zebrastreifen, damit ihre Kinder ohne Gefahr die Straße überqueren können. Dafür haben sie mehr als 500 Unterschriften gesammelt und diese im Rathaus Eller übergeben sowie pa­rallel die Parteien in der Bezirksvertretung 8 auf das Problem aufmerksam gemacht.

In der Sitzung am Donnerstag hatte die SPD dann auch tatsächlich den Antrag gestellt, sowohl für den Bingener Weg als auch für den Schabernack jeweils einen Zebrastreifen einzurichten. Das verwunderte Christian Rütz (CDU) ein wenig, denn seine Partei hatte im vergangenen Jahr einen vergleichbaren Antrag gestellt, die Verwaltung hatte darauf ablehnend reagiert. Und in der Tat wurde auch dieses Mal die Antwort im Rahmen einer Informationsvorlage der Stadt gleich mitgeliefert: Fußgängerüberwege seien in Tempo-30-Zonen entbehrlich, zumal an beiden Stellen weder die für die Anlage eines Zebrastreifens erforderliche Zahl an Fußgängern (mindestens 50 in der Stunde) noch an Autos (mindestens 300 in der Stunde) erreicht werde. Aufgrund der örtlichen Verhältnisse erkenne die Verwaltung keinen Handlungsbedarf.

Ein paar gute Ratschläge hat sie für die betroffenen Eltern aber schon: So könne jede Grundschule doch Schulweghelfer einsetzen. Und: Im Hinblick auf geeignete Maßnahmen, die dem Problem Elterntaxi entgegenwirken, stehe die Verwaltung der Schulleitung gerne zur Verfügung.

Darauf wollten die Politiker dann nicht weiter eingehen, sehr wohl aber auf die anstehenden Bautätigkeiten am Bingener Weg, aufgrund derer die Situation völlig neu bewertet werden müsste. Daher wurde zumindest einstimmig ein Prüfauftrag an die Verwaltung auf den Weg gebracht.

Die Eltern hatten im Vorfeld bereits spekuliert, dass wegen der Corona-Krise sehr viele weniger Autos unterwegs seien und die Zeit für eine mögliche Verkehrszählung daher sicher nicht ideal sei. In einem Facebook-Eintrag heißt es zudem, man müsse weiter am Ball bleiben, denn die Verwaltung habe manchmal eine ganz andere Vorstellung als die Bezirksvertretung. Wie recht sie doch haben.

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