Serie Fhdw Eltern beraten bei der Studienwahl

Düsseldorf · Angesichts von mehr als 19.000 Studiengängen ist es schwer, den Überblick zu behalten.

Sie seien wie Donner, der raucht, sagen die dort lebenden Kololo über die Viktoriafälle, deren Sprühnebel bis zu 300 Meter hoch steigt. Als Andreas Brandt noch Student war, hätte er nach Afrika reisen müssen, um das zu erleben. "Heute können sich die jungen Leute Bilder davon in jeder Menge herunterladen." Im Internetzeitalter ist die Welt "offen wie ein Buch". Zugleich beobachtet Brandt, der den Campus Mettmann der Fachhochschule der Wirtschaft (FHDW) leitet, bei seinen Studenten eine neue Bodenständigkeit.

Während die Generation ihrer Eltern nach dem Abitur möglichst erst einmal weit weg wollte, bleiben Studenten heutzutage häufiger in der Heimat und verständigen sich doch in alle Himmelsrichtungen. "Sie holen sich die Welt nach Hause, schaffen durch WhatsApp, Skype oder Facebook neue Verbindungsformen im Freundeskreis." Das verändert auch die Rolle der Eltern bei der Studienwahl. Wenn sich Abiturienten bei der FHDW nach Studium und Karrierechancen erkundigen, seien sie immer eingebunden, viele kämen auch zum Infoabend mit.

Angesichts der Flut von über 19.000 Studiengängen in Deutschland sei es heute kaum möglich, den Überblick zu behalten, zumal darunter auch Trendstudiengänge seien, an deren Sinnhaftigkeit sich durchaus zweifeln lasse, sagt Brandt. "Eltern", ist er überzeugt, "können das gut einschätzen."

Dem Uni-Großbetrieb setzen private Hochschulen wie die FHDW einen familiären Ansatz entgegen. "Wir versuchen, möglichst schnell eine persönliche Beziehung zu den Studierenden aufzubauen und kennen sie rasch beim Namen", sagt Brandt. Drei Bachelor-Studiengänge bietet die FHDW in Mettmann: Betriebswirtschaftslehre mit fünf und Wirtschaftsinformatik mit zwei Spezialisierungen sowie International Business. Darauf bauen drei Masterstudiengänge auf. Entwickelt werden die Inhalte auch mit den gut 70 regionalen Unternehmenspartnern vom Mittelständler bis zum Großkonzern. Diese enge Abstimmung zwischen dem FHDW-Profil und der Wirtschaft wird durch das Duale Studium mit der Theorie in der Hochschule und der Praxis in den Unternehmen im dreimonatigen Wechsel "extrem verstärkt", betont Brandt. Die Studierenden profitieren davon, Absolventen haben quasi eine Jobgarantie.

So sehr die Unterstützung der Eltern bei der Wahl des Studiums gefragt ist - eines müssen sie im Anschluss beherzigen: loszulassen. Leistungsdruck ist nach Brandts Worten fehl am Platz. "Die Motivation muss aus den jungen Leuten selbst kommen. Sonst funktioniert es nicht."

(RP)
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