Düsseldorf Elektromobilität gerät ins Stocken

Düsseldorf · Auch mit Blick auf das drohende Dieselverbot wird die Elektromobilität weiter ausgebaut. Allerdings nur mit schleppendem Erfolg. Zurzeit gibt es nicht einmal 400 E-Autos in Düsseldorf, und davon nur ganz wenige private.

 Die Kooperation zwischen NRW-Stiftung und Stadtwerken startete mit einem E-Golf im November. Im Bild (v.l.) Umweltminister Johannes Remmel, Manfred Abrahams (Stadtwerke), Harry Kurt Voigtsberger (NRW-Stiftung).

Die Kooperation zwischen NRW-Stiftung und Stadtwerken startete mit einem E-Golf im November. Im Bild (v.l.) Umweltminister Johannes Remmel, Manfred Abrahams (Stadtwerke), Harry Kurt Voigtsberger (NRW-Stiftung).

Foto: A. Endermann

Das Thema Elektromobilität ist das Modethema der vergangenen Monate. Gerade das Düsseldorf drohende Verbot von Dieselautos in der Innenstadt hat den E-Autos medial große Aufmerksamkeit gebracht. Doch läuft der Umstieg vom Verbrennungsmotor auf ein Batteriefahrzeug nur sehr schleppend an - trotz großer Bemühungen von Stadt und Stadtwerken sowie vielen Firmen, die mit gutem Beispiel vorangehen. Zahlen vom Kraftfahrtbundesamt zu Elektroautos in Düsseldorf sind nicht zu bekommen. Experten schätzten zuletzt, dass es in Düsseldorf wohl zwischen 1500 und 2000 E-Fahrzeuge geben könnte. Ernüchternd sind die Zahlen, die die Stadtverwaltung nun auf Anfrage unserer Redaktion ermittelt hat. "In Düsseldorf sind mit Stand Januar dieses Jahres 356 reine Elektrofahrzeuge angemeldet, wobei der Großteil der Fahrzeuge den Flotten von Unternehmen zuzurechnen ist", teilt die Stadtverwaltung mit.

Das ist zwar relativ gesehen schon ein deutlicher Anstieg, jedoch bewegt sich die Zahl auf einem sehr niedrigen Niveau. Bedenkt man, dass in Düsseldorf 297.100 (Stand Juli 2015) auf Kennzeichen D angemeldete Fahrzeuge registriert sind, dann sind nur 0,012 Promille aller Düsseldorfer Autos reine E-Fahrzeuge. Anders gesagt, auf 834 Benziner oder Diesel kommt nur ein Elektrofahrzeug.

Ungeachtet dessen geht der Ausbau der Elektrotankstellen in Düsseldorf mit hohem Tempo voran. In drei Parkhäusern bietet der Flughafen den Besuchern seit dieser Woche nun insgesamt 16 Ladeplätze für Elektroautos an, die von den Stadtwerken Düsseldorf betrieben werden. In dem terminalnahen Parkhaus P7 sind zu den bereits bestehenden zwei Ladesäulen zwei Säulen mit vier weiteren Ladeplätzen hinzugekommen. In dem in unmittelbarer Nähe zum Flugsteig C gelegenen Parkhaus P8 wurden drei neue Ladesäulen mit insgesamt sechs Ladeplätzen aufgebaut.

Darüber hinaus betreiben die Stadtwerke 70 E-Säulen mit 160 Ladepunkten in der Stadt im halböffentlichen Raum. "Das Tanken ist noch kostenlos. Wenn irgendwann die Zahl drastisch steigen sollte, wäre das sicher nicht zu halten", sagt ein Stadtwerkesprecher. Der Ausbau soll weiter fortgesetzt werden. 25 Elektrofahrzeuge betreiben die Stadtwerke. Die Stadtverwaltung verfügt über 17 E-Autos /Nutzfahrzeuge und vier E-Roller. Es handelt sich um reine E-Fahrzeuge.

Problematisch ist die Umsetzung von E-Lösungen noch beim Busbetrieb der Rheinbahn. Laut dessen Sprecher Georg Schumacher werden im Bereich Benrath derzeit zwei Batteriebusse eingesetzt. Allerdings sei die Reichweite sehr eingeschränkt. Außer nachts müssten die Busse auch tagsüber zwischendurch an die Steckdose.

Für die Förderung von zehn wasserstoffbetriebenen Bussen will sich Bundestagsabgeordneter Andreas Rimkus (SPD) jetzt in Berlin stark machen.

(tb.)
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