Verschimmelte Bierwurst geliefert Ekel-Verpflegung für Polizei auch in Düsseldorf

Düsseldorf · Die Missstände bei der Verpflegung für Polizisten bei Großveranstaltungen halten an. Erstmals sind nun auch Einsätze in der Landeshauptstadt betroffen. Beamte, die bei der Größten Kirmes am Rhein und bei einer Düsseldorfer Gefangenensammelstelle für eine Großveranstaltung im Ruhrgebiet tätig waren, sollen zum Teil ungenießbare und abgelaufene Ware geliefert bekommen haben, im zweiten Fall verschimmelte Bierwurst.

 Die Mettmanner Polizei

Die Mettmanner Polizei

Foto: Polizei Mettmann

Bereits während der Fußball-WM waren den Kreispolizeibehörden Mettmann und Wuppertal von einem Düsseldorfer Caterer verschimmelte Schnitzel geliefert worden. Zudem monierte gestern die Gewerkschaft der Polizei (GdP), bei einem Fußballspiel am 4. August hätten Münsteraner Kräfte mit Blut verunreinigte Verpflegungsbeutel erhalten. GdP-Landesvorsitzender Frank Richter sprach von einem "Gipfel der Unerträglichkeit".

"Es gibt fast jedes Wochenende Beschwerden", sagte Richters Stellvertreter Arnold Plickert gestern der RP. "Beim Sparkassen-Radgiro in Bochum wurden abgelaufener Käse und Margarine geliefert." Man habe bereits zweimal das Innenministerium angeschrieben: "So gravierende Mängel sollten die rechtliche Möglichkeit eröffnen, die Verträge mit den betroffenen Caterern außerordentlich zu kündigen." Udo Kutsche, Landesvorstand der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) sagte, ein neuer "Brandbrief" ans Ministerium sei unterwegs. Seit den Vorfällen im Juni verpflegten sich die Mettmanner Polizisten in Eigenregie: "Dem Düsseldorfer Caterer trauen wir nicht mehr", sagt Kutsche.

Hans-Jörg Sommerfeld vom zuständigen Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste sagte gestern, man prüfe die Möglichkeit auch rechtlicher Konsequenzen gegenüber den Zulieferern. "Wir stehen da voll hinter den Kollegen." Von Abmahnungen bis hin zu Kündigungen der Verträge halte man sich alle Optionen offen.

Die Polizeigewerkschaften fordern, dass Behörden ihre Verpflegung wieder von ihren bewährten anstelle von zentral zugewiesenen Caterern beziehen dürfen. Dazu werde es nicht kommen, so Sommerfeld — auch nicht zu einer Wiedereinführung der Polizeiküchen,

(RP)
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