Benrather Bahnhof Einsatz um vermeintlich ausgesetztes Baby

Düsseldorf · Ein verdächtiger Anruf bei der Telefonseelsorge hat Sonntagnachmittag einen Polizeieinsatz am Benrather Bahnhof verursacht: die Beamten suchten ein Baby. Ein Mann hatte am Sorgentelefon behauptet, ein Säugling sei in einer Tasche ausgesetzt worden.

Das weckte bei den Polizisten schlechte Erinnerungen an den Herbst vergangenen Jahres. Damals war in der Frauenklinik der Düsseldorfer Heinrich-Heine-Universität ein ausgesetztes Kleinkind gefunden worden: "Ida" wurde das kleine Mädchen damals von einer Ärztin genannt, die Mutter hatte dem Findelkind einen Zettel mitgegeben: Sie sei zu jung, um ein Kind groß zu ziehen und habe keine andere Wahl, stand darauf.

Später meldete sie sich bei den Behörden und durfte in Begleitung des Jugendamts ihre Tochter, die bei Pfegeeltern untergebracht worden war, sehen. Auch die zweijährige Maria, die vor drei Jahren in Hauptbahnhof gefunden wurde, lebt bei einer Pflegefamilie.

Die Erfahrungen von damals vor Augen, zögerte die Polizei nicht, als der Anruf gestern einging. Da bei den aktuellen Temperaturen in einer solchen Situation mit Unterkühlung gerechnet werden muss, fuhr unverzüglich ein Notarzt-Wagen zum Benrather Bahnhof, zahlreiche Beamte der Polizei durchkämmten das Gebiet und suchten Gleise und Bahnsteige des Bahnhofs ab. Da keine Hinweise gefunden wurden, geht die Polizei davon aus, dass der Anruf nicht ernst gemeint war. Gegen den Anrufer wird jetzt ermittelt: Wegen groben Unfugs und wegen Missbrauchs von Notrufeinrichtungen.

(RP)
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