Düsseldorf Einsatz für die Wasservögel in den Parks

Düsseldorf · Der Tierschutzverein will die Aktivitäten von verschiedenen Initiativen zum Schutz von Schwänen, Gänsen und Enten bündeln. In Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung sollen die Lebensbedingungen der Tiere verbessert werden.

 Besucht seit ihrer Kindheit den Hofgarten und hat Freude an den Wassertieren: Claudia Belles-Fünfgeld.

Besucht seit ihrer Kindheit den Hofgarten und hat Freude an den Wassertieren: Claudia Belles-Fünfgeld.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Schwäne, Gänse und Enten sind Lieblinge der Spaziergänger in den Düsseldorfer Parks, allen voran im Hofgarten. Aber so gern die Wasservögel gesehen sind, so wenig wird auf ihre Lebensbedingungen geachtet.

"Unter der Eventkultur mit Feiern im Freien, mit lauten Treffen im Park und auch unter der nächtlichen Beleuchtung leiden die Wasservögel, sie werden in ihrem Revier massiv gestört", sagt Claudia Belles-Fünfgeld. Die pensionierte Studienrätin kümmert sich für den Düsseldorfer Tierschutzverein um die Wasservögel in Düsseldorf. Das Ziel ist es, den Tieren in der Stadt artgerechte Lebensbedingungen zu erhalten. Denn der Tierschutzverein fühlt sich für alle Tiere in der Stadt verantwortlich, nicht nur für Haustiere wie Hunde oder Katzen.

Bei ihren Bemühungen kann Belles-Fünfgeld auf die Kenntnis und Erfahrung von vielen Tierliebhabern zurückgreifen. "In fast allen Parks haben sich Initiativen gebildet oder engagieren sich Tierfreunde für Wasservögel", hat sie bei ihrer Tätigkeit seit 2006 festgestellt. "Sie schauen nach dem Rechten, helfen den Tieren bei Verletzungen, sorgen wenn nötig für Futter", sagt Bennes-Fünfgeld und nennt ausdrücklich Schwanenmutter Margareta Bonmariage, die im Hofgraten tätig ist, und die Entenhotline, die pro Jahr knapp 900 Einsätze hat.

"Aber alle sind Einzelkämpfer, haben nur die Zeit, sich im engeren Bereich um die Wasservögel zu kümmern. Gemeinsam kann für die Wasservögel mehr erreicht werden", ist Belles-Fünfgeld überzeugt. Alle Initiativen brauchen ihrer Meinung nach eine gemeinsame Plattform, um die Ideen des Schutzes für die Wasservögel zu verbreiten. Auf dieser Grundlage könne dann auch besser mit der Stadt zusammengearbeitet werden. "Die Probleme der Wasservögel, die sich überall in der Stadt zeigen, können dann deutlich und eindringlich benannt werden, damit eine Lösung gefunden wird", so die Tierschützerin.

Im Hofgarten ist zum Beispiel der Mangel an Rückzugsflächen für die Wasservögel ein Problem. "Es muss Bereiche geben, die in der Nacht nicht taghell ausgeleuchtet sind und in deren Nähe keine Spaziergänger kommen, damit die Wasservögel Ruhe haben", fordert Belles-Fünfgeld. Besonders schlimm für die Tiere seien die Nächte um Silvester herum oder Feiern im Hofgarten. "Durch den Lärm geraten die Vögel in Panik und verlieren die Orientierung." Zu begrüßen wäre es deshalb, wenn die Stadt für bestimmte Bereiche des Hofgartens ein Verbot für Feuerwerk oder für Feiern verhänge. Andere Städte hätten solche Verbote erlassen.

Belles-Fünfgeld hat zudem beobachtet, dass die Glasgeländer der Brücke zu den Libeskind-Bauten eine Gefahr für die Wasservögel sind. Sie nähmen das Geländer nicht wahr und würden gegen die Scheiben fliegen. Es sei nur eine Frage der Zeit, bis eine Kollision tödlich ende. Eine weitere Gefahr am neuen Weiher Landskrone sei der Maschendraht, der den Rollrasen am Boden halten soll. "Die Gänse reißen beim Fressen den Draht hoch, weil die Befestigungsnägel nicht tief genug in den Boden reichen."

Um Mängel möglichst rasch feststellen zu können, wolle der Tierschutzverein regelmäßig die Parks begehen und inspizieren. So könnten auch die Tiere, die sich verletzt haben und versorgt werden müssen, entdeckt werden. Der Tierschutzverein könne dann Hilfe organisieren. Grundsätzliche Probleme können mit der Stadtverwaltung besprochen werden. Die sei am Engagement des Tierschutzvereins offensichtlich interessiert.

(RP)
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