Collections-Premieren Düsseldorf Eine Plattform für Kreative

Düsseldorf · Die Collections-Premieren sorgten für Andrang. Einkäufer und Touristen spülten Geld in die Kassen.

 Designerin Laura Zey stellte in der Galerie Rupert Pfab ihre Kollektion aus.

Designerin Laura Zey stellte in der Galerie Rupert Pfab ihre Kollektion aus.

Foto: anne orthen

Strahlender Sonnenschein, in den Schaufenstern die ersten bunten Frühlingskleider und auf den Straßen jede Menge los. Düsseldorf hat am Samstag einmal mehr gezeigt, dass es eine attraktive Mode-Metropole mit internationaler Strahlkraft ist. Neben den Besuchern der gestern zu Ende gegangenen Boot-Messe sorgten insbesondere die Collections-Premieren für Andrang und zufriedene Mienen: bei Ulrike Kähler, neue Igedo-Geschäftsführerin und Veranstalterin der Gallery mit 800 Marken auf dem Areal Böhler; bei Aline Schade von der Supreme-Messe im B1; bei Handelsattaché Miriam Ducke, die 39 beste britische Marken zum ersten Mal an den Rhein brachte und einen Bentley - die Lieblings-Automarke von Queen Elizabeth - als Eyecatcher durch die Stadt fahren ließ; bei Jonas Klingenstein, verantwortlich für die Platform Fashion; bei heimischen Modemachern wie Sabine Lohèl, Margitte Schweden, Steffen Schraut, Barbara Schwarzer und Annette Görtz; vor allem aber bei den Kreativen aus NRW, die erstmals eine eigene Plattform hatten.

"Lange haben wir versucht, mit dem Land eine Kooperation in Sachen Mode, Design und Kunst auf die Beine zu stellen", sagt Uwe Kerkmann, Wirtschaftsförderer und einer der Initiatorin des Vereins Fashion Net. Nun endlich hat Andreas Pinkwart, Nordrhein-Westfalens Wirtschaftsminister, die Zeichen der Zeit erkannt und Geld locker gemacht für die erste Ausgabe von "The NRW Design Issue".

Das bedeutet beispielsweise für die 27 Jahre alte Laura Zey, Absolventin der Akademie für Mode und Design (AMD) mit einem Atelier im Innenhof von "Elektro Müller" und dem ehemaligen "Kraftwerk"-Kling-Klang-Studio an der Mintropstraße: "Mein Traum geht in Erfüllung, ich kann meine von Hand gefertigte Leder- und Männer-Kollektion in einer Galerie ausstellen." Und zwar bei Rupert Pfab an der Birkenstraße. Inmitten der laufenden Foto-Ausstellung von Timm Rautert bietet Pfab der Mode eine Bühne. "Düsseldorf ist stark in Mode, Kunst und Fotografie", sagt der Galerist und findet es an der Zeit, die Kreativen verschiedener Disziplinen zusammenzubringen.

Auch die Galeristinnen Petra Rinck und Meike Denker (Kunst und Denker) waren dabei, um Grenzen zwischen Design, Mode, Kunst und Lifestyle aufzubrechen. Und weil die Digitalisierung Geschäftsmodelle und Produktionsprozesse umfassend und schnell verändert, gab es zudem Workshops und Vorträge über Fast-Fashion, E-Commerce, die Verbindung von Online und Offline im Handel. "Die Modebranche in NRW ist bereits Teil der Digitalisierung, andere Branchen können von ihr lernen", sagt Pinkwart. "Und wer, wenn nicht die Mode, denkt die Zukunft immer gleich mit?" Die finanzielle Unterstützung des Landes machte auch eine Modenschau auf dem Areal Böhler möglich, zu der auch Nicht-Fachbesucher Tickets kaufen konnten.

Dort, wo unter anderem Breuninger, die AMD und Thomas Rath ihre Kollektionen vor mehr als 4000 Gästen zeigten, feierten die von einer Jury ausgewählten Entwürfe sechs junger Labels aus NRW Premiere auf dem Catwalk. Mit dabei: Peter O. Mahler und Marion Strehlow - sie schickt übrigens als Models "normale" Düsseldorfer über den Laufsteg.

(dh)
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