Veggieworld in Düsseldorf Eine Messe für Vegetarier

Düsseldorf · Mit der ersten "Veggieworld" und der Paracelsus-Messe stand das Congress Center Düsseldorf am Wochenende ganz im Zeichen von gesunder Ernährung, Naturheilkunde und Alternativmedizin. Hunderte von Besuchern kamen - und überraschten vor allem die Veranstalter.

 Corinna Möller mit vegetarischen Produkten, die bei der ersten Messe für Vegetarier reißenden Absatz fanden.

Corinna Möller mit vegetarischen Produkten, die bei der ersten Messe für Vegetarier reißenden Absatz fanden.

Foto: Hans-Juergen Bauer

Der Andrang der Besucher war groß. Am Stand der Firma "Alles vegetarisch" füllten Geschäftsführerin Corina Möller und ihr Team die Kühlregale mehrmals die Stunde auf. "Veggie-Ente", "Veggie-Thunfisch" und "Veggie-Döner" steht auf den Päckchen, deren Inhalt aus Soja und Gemüse hergestellt ist. "Viele Menschen möchten zwar auf tierische Lebensmittel verzichten, befürchten aber, sie müssten etwas entbehren", sagt Möller. Indem auf den Pflanzenbratlingen geschrieben steht, wonach sie schmecken, soll jeder Käufer die Alternativen zu Fisch, Geflügel und Rind erkennen. Dieser Trick funktioniert. Auch Lena Soppe packt ihren Einkaufskorb voll. "Früher habe ich gern Fleisch gegessen, und ich mag auch heute noch den Geschmack von Fisch oder Huhn", sagt die Düsseldorferin, die sich seit einigen Jahren vegetarisch ernährt.

Der Handel für Nahrungsmittel ohne Fleisch und Fisch steigt rasant an. Sebastian Zösch vom Vegetarierbund Deutschland schätzt den Marktwachstum vegetarischer Produkte auf bis zu 30 Prozent. "Den Menschen wird immer mehr bewusst, dass sie ihr geistiges Wohlbefinden und ihre körperliche Gesundheit mit Ernährung beeinflussen können", sagt er. Mehr als sechs Millionen Deutsche ernähren sich vegetarisch, also ausschließlich mit pflanzlichen Produkten und Milcherzeugnissen. Auf Wachstumskurs ist auch die Zahl der "Rohköstler", deren Ernährungsstil vorschreibt, Lebensmittel auf maximal 39 Grad zu erhitzen. "Nur so werden Vitamine und Enzyme geschont", sagt Milan Hartmann, der am Stand der Firma "Health XL" viele Rohkost-Produkte anbot. Sogar ein Pulver hat Hartmann im Programm. Martin Krautscheidt aus Eller probiert es in Wasser aufgelöst. "Schmeckt sehr gut", sagt der Vegetarier über den dickflüssigen Saft. Auf Milchprodukte und gekochtes Gemüse möchte er aber auf Dauer nicht verzichten.

Auf Medizintechnik, Rehabilitation und Vitalität lag der Schwerpunkt der parallel laufenden Paracelsus-Messe. Viele Gäste testeten die Geräte für Gesundheit und Wohlbefinden an etwa 70 Info-Ständen. Margrit Krause nutzte die Paracelsus-Messe für eine Stippvisite bei Heilpraktiker Peter Aalbers. Der Dormagener massiert Krauses Gesicht mit einem Gerät, das er "Galvanic-Spa" nennt. "Es funktioniert mit leichtem Gleichstrom", sagt er. "So können Pflegecremes tief in die Haut eindringen und Falten glätten."

Simone Weihrauch aus Koblenz testete einen Massagesessel, der durch Vibrationen und Wärme die Muskeln entspannt. Der selbstständige Heilpraktikerin gefiel auch die Brille und die Kopfhörer. "Statt dem Trubel um mich herum sah ich nur Wellen und hörte eine sanfte Stimme", sagt sie. Ob sie einen Massagesessel kauft, ließ sie offen. "Er kostet so viel wie ein Kleinwagen. Diese Investition überlege ich mir gut." In den zahlreichen Vorträgen der Gesundheitsmesse, die zum Teil so gut besucht waren, dass ein Teil der Besucher auf dem Boden Platz nehmen musste, ging es um Homoöpathie, Immuntherapie, Schüßler-Salze oder Hormontherapie. Aber auch "Sport im Alter" war ein Thema oder die ganzheitliche Therapie von Rücken- und Gelenkleiden.

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