Düsseldorfer Ehrenbürger Bezirksvertretung 9 will Walter Scheel ehren

Benrath · Der FDP-Politiker lebte ab 1952 viele Jahre in einer Villa an der Benrather Meliesallee. Unvergessen bleibt sein Auftritt mit dem Düsseldorfer Männerchor: Ihre Single von „Hoch auf dem gelben Wagen“ wurde in den 1970er Jahren mehr als eine halbe Million mal verkauft.

 Walter Scheel singt 1973 in Wim Thoelkes Sendung „Drei mal neun“ mit dem Düsseldorfer Männerchor.

Walter Scheel singt 1973 in Wim Thoelkes Sendung „Drei mal neun“ mit dem Düsseldorfer Männerchor.

Foto: IP/Polydor

Walter Scheel ist einer der prägenden Politiker der deutschen Nachkriegszeit, auch wenn sich manche vielleicht nur an sein „Hoch auf dem gelben Wagen“ erinnern, das er 1973 mit Unterstützung des Düsseldorfer Männergesangvereins einstudierte und das es auf Platz fünf der Hitparade schaffte. So war der in Solingen geborene FDP-Politiker von 1961 bis 1966 Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit, von 1969 bis 1974 Außenminister und anschließend eine Amtsperiode Bundespräsident.

Was viele nicht wissen: Bis zu seiner Ernennung zum Außenminister lebte Scheel von 1952 bis 1969  in Düsseldorf, genauer gesagt: in einer schönen Villa an der Benrather Me­liesallee. An diese Zeit will nun die Bezirksvertretung 9 erinnern. „Wir wollen einen kleinen Gedenkstein an der Villa anbringen lassen, in der Walter Scheel lebte“, sagt Bezirksbürgermeister Karl-Heinz Graf. Den ersten Kontakt zu den heutigen Besitzern hat er bereits aufgenommen.

Von Benrath aus schaffte Scheel 1953 den Einzug in das nordrhein-westfälische Landesparlament für den Wahlkreis Remscheid-Solingen. In Düsseldorf war er zudem FDP-Kreisvorsitzender, parallel arbeitet er zu dieser Zeit auch noch als selbstständiger Wirtschaftsberater.  Und er startete seine Sangeskarriere mit dem Düsseldorfer  Männerchor: Gemeinsam sangen sie für das Düsseldorfer Label IDT-Music „Hoch auf dem gelben Wagen“ zugunsten der Aktion Sorgenkind.

Die Landeshauptstadt ehrte Scheel 1979 mit der  Ehrenbürgerschaft.  Seine enge Beziehung zur NRW-Landeshauptstadt blieb auch erhalten, als er aus beruflichen Gründen wegzog. Er war seit 1968 Mitglied der Düsseldorfer Jonges und ist Ehrenmitglied geblieben. Sehr bald schon  habe er jedes Glas Altbier mit dem Trinkspruch „Flimm-Flamm“ begleitet, der ihn als Mitglied der Tischgemeinschaft „Flimmflämmchen“ (Marienkäfer) identifizierte. Scheel starb 2016 mit 97 Jahren.

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