Düsseldorf Eine Düsseldorfer Nacht für die DEG

Düsseldorf · Das Konzert der Toten Hosen bei der Rot-Gelben Nacht war vor allem eins: Eine Liebeserklärung an ihre Heimatstadt.

 Wie bei Freunden: Die DEG-Spieler überreichten der Band Geschenke.

Wie bei Freunden: Die DEG-Spieler überreichten der Band Geschenke.

Foto: Endermann, Andreas (end)

"Wir haben in Düsseldorf die längste Theke der Welt" — jedes Jahr werden diese berühmten Zeilen in den Karnevalssälen der Landeshauptstadt mitgeschmettert. Ein bisschen anders klingt der wohlige Schunkelhit jedoch, wenn die Melodie von E-Gitarren gespielt und der Text von Toten-Hosen-Sänger Campino ins Mikrofon geschrien wird — so wie am Sonntag. Die Kulisse: die Rot-Gelbe Nacht, Benefizkonzert der Hosen für die Düsseldorfer Eislauf-Gemeinschaft (DEG) im ISS Dome.

 Zum Abschluss der Rot-Gelben Nacht wurde es voll auf der Bühne im ISS Dome: Gemeinsam mit den Toten Hosen sangen die aktuellen und ehemaligen Spieler "You'll Never Walk Alone".

Zum Abschluss der Rot-Gelben Nacht wurde es voll auf der Bühne im ISS Dome: Gemeinsam mit den Toten Hosen sangen die aktuellen und ehemaligen Spieler "You'll Never Walk Alone".

Foto: Andreas endermann

Normalerweise haben die Toten Hosen für ihre Konzerte eine feste Songliste mit einem Mix aus aktuellen und älteren Songs. Am Sonntag ist das anders: Die Rot-Gelbe Nacht ist nicht eines von vielen Konzerten auf der Tour, sondern eine Liebeserklärung an Düsseldorf und an den ältesten Eishockey-Verein der Stadt. Schließlich sind auch die Toten Hosen hier großgeworden, spielten ihre ersten Konzerte in der Stadt und gingen als Teenager zum Eishockey an die Brehmstraße. Und so steht am Sonntagabend fernab des Altbier-Liedes noch viel mehr Düsseldorf auf dem Programm: "Modestadt Düsseldorf" vom ersten Album der Band aus dem Jahr 1983 zum Beispiel. Oder "Liebesspieler", das vom Pferderennen auf der Grafenberger Rennbahn und einer misslungenen Wette erzählt.

Zum Finale spielen die Hosen außerdem jenes Lied, das wohl mittlerweile die inoffizielle Hymne der Landeshauptstadt ist: "An Tagen wie diesen". Dazu Konfettiregen und gelb-rote Lichter, die durch die Halle flackern. Zweimal kehren die Toten Hosen anschließend noch auf die Bühne zurück. Beim letzten Mal kommen sie nicht alleine zurück, sondern bringen alle Spieler der DEG — aktuelle sowie ehemalige Mitglieder der Ersten Mannschaft — mit auf die Bühne. Arm in Arm feiern Musiker und Sportler auf der Bühne, singen gemeinsam "You'll Never Walk Alone". "In dieser Stadt läuft ja nicht immer alles rund, aber was ich wirklich toll finde, ist, dass wir Düsseldorfer immer zusammenhalten", sagt Campino und wirkt dabei irgendwie selbst ein wenig überwältigt von der Stimmung in der Halle.

Und das Ganze ist keine Show: Denn auch hinter der Bühne ist die Atmosphäre familiär. Deshalb gibt es auch erst einmal Geschenke: Die Spieler der DEG besuchen Campino und Co. in ihrer Kabine, überreichen ihnen Trikots und Handschuhe — natürlich mit dem Schriftzug der Toten Hosen verziert. Sofort werden die neuen Habseligkeiten anprobiert, die Stimmung ist entspannt wie bei guten Freunden.

Und so ging es natürlich auch nach dem offiziellen Teil der Rot-Gelben Nacht noch weiter: "Wir sind um drei Uhr morgens nach Hause gegangen. Die Stimmung war wahnsinnig. Besonders unsere ehemaligen Spieler haben sich gefreut, einander mal wieder zu sehen", sagt Boris Bartels, Organisator der Rot-Gelben Nacht. Spielerlegenden wie Uli Hiemer, Otto Schneitberger oder Klaus Breidenbach: Sie alle waren gekommen, um mit der DEG zu feiern. Gemeinsam mit den Musikern der Toten Hosen und den aktuellen Stars des Vereins feierten sie die ganze Nacht lang — und konnten dabei mit ganz besonderen Altbier-Flaschen anstoßen: Die Uerige-Brauerei hatte für den Abend extra Flaschen mit dem Logo der DEG entworfen.

(RP)
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