Düsseldorf Eine Chance für Senioren und Langzeitarbeitslose
Düsseldorf · Langzeitarbeitslose haben wieder einen Job und Senioren können länger selbständig in ihrer Wohnung leben: Im Jugendhilfeausschuss zog die Verwaltung eine positive Zwischenbilanz des neu geschaffenen Projekts "Alltagshelfer".
Die Helfer machen das, was älteren Menschen mit Handicaps zunehmend schwerfällt: Sie begleiten sie beim Einkaufen, bei Behördengängen, Bankbesuchen und Spaziergängen, sie stellen Unterlagen zusammen und formulieren Anträge. Auch kleine handwerkliche Handreichungen, die Leerung des Briefkastens und der Gang in den Keller gehören zum Repertoire.
Mehr als 800 Einsätze der Alltagshelfer hat es zwischen Januar und Oktober 2017 gegeben. Fünf dieser Stellen gibt es bislang. Das Angebot der kommunalen Beschäftigungsförderung richtet sich an Langzeitarbeitslose, die älter als 50 sind. Es handelt sich um einen sozialversicherungspflichtigen Job, der Vertrag ist auf zwei Jahre befristet. Koordiniert werden die Einsätze von der aufsuchenden Seniorenhilfe des Jugendamts. Das Angebot richtet sich an Hilfesuchende ab 65 Jahre sowie an Pflegebedürftige ab Pflegegrad 1. "Ziel ist es, dass diese Menschen möglichst lange selbstbestimmt zuhause leben und eine rechtliche Betreuung vermieden werden kann", heißt es in dem Erfahrungsbericht.
Damit die Chancen der Alltagshelfer auf eine endgültige Rückkehr in den Arbeitsmarkt steigen, werden sie während ihres Einsatzes intensiv begleitet und gefördert. Dies geschieht unter anderem durch ein monatliches Coaching und in Beratungsgesprächen bei der Zukunftswerkstatt Düsseldorf (ZWD). Aktuell sind die fünf Alltagshelfer Männer. Einer Frau war noch in der Probezeit gekündigt worden, "da sie den Anforderungen nicht gewachsen war", eine andere Beschäftigte war im Juli letzten Jahres verstorben.