Projekt "Lesegarten" Eine Bibliothek für Kleinkinder

Düsseldorf · Die Stadtbüchereien bieten im Rahmen des Projektes "Lesegarten" ab 8. Dezember eine separate Leseecke mit über 400 neuen Büchern für Kinder bis drei Jahren sowie eine literarische Krabbelgruppe an.

 Juliane (l.) und Lona wissen schon, dass Lesen richtig Spaß macht. Die Stadtbücherei will viele andere Kinder und deren Eltern davon ebenfalls überzeugen.

Juliane (l.) und Lona wissen schon, dass Lesen richtig Spaß macht. Die Stadtbücherei will viele andere Kinder und deren Eltern davon ebenfalls überzeugen.

Foto: RP, Achim Hüskes

Bücher gehören zu den wichtigsten Wissenslieferanten. Daran hat sich trotz des großen Spektrums an Medien bis heute nichts geändert. Dennoch haben viele Kinder kaum Zugang zu Büchern, weil sie es im Elternhaus nicht vorgelebt bekommen. Doch wie soll ein Kind sonst zu einem begeisterten Leser werden und sich so Wissen für das Leben aneignen?

Mit dem Projekt "Lesegarten" will die Zentralbibliothek ab dem 17. Dezember Kindern im Alter bis zu drei Jahren den Weg zu Literatur erleichtern. Zusammen mit ihren Eltern oder Erziehern sollen sie Leselust und Lesekompetenz entwickeln. Der Unterschied zu anderen Büchereien liegt darin, dass diese meist nur Lektüre für Kinder ab drei Jahren anbieten.

Zeit zum Vorlesen ist wichtig

"Viele Eltern haben heutzutage kaum oder gar keine Zeit, ihren Kindern Bücher vorzulesen oder einfach in Bilderbüchern herumzublättern und die Begriffe zu den Bildern zu nennen", sagt Projektleiterin Sandra Kügler. "Dabei fängt das Lernen und die Liebe zu Büchern schon mit dem Vorlesen an", erzählt sie.

Auch für Erzieherinnen der Kindertagesstätten, in denen nun auch Kinder unter drei Jahren aufgenommen werden, bietet das Projekt Anregungen. Mithilfe der Unterstützung durch die Bertold Heinze Stiftung konnte die Bibliothek über 400 neue Bücher anschaffen. "Ich unterstütze dieses Projekt, weil ich Bücher wichtig finde. Es ist erschreckend, dass Neunjährige sich heutzutage oft besser mit dem Internet auskennen, als sie lesen können", erklärt Bertold Heinze.

"Mit diesem Projekt wollen wir, abgesehen von dem Bildungsauftrag, natürlich auch die Kunden von morgen in die Bücherei locken", sagt Norbert Kamp, Direktor der Stadtbücherei. Mit einem gültigen Leseausweis, der auch für kleine Kinder erhältlich ist, können die Medien vier Wochen lang kostenfrei ausgeliehen werden. Eine Verlängerung ist immer möglich. "Ich finde die Projektidee gut. Meine Tochter Lona hat sich direkt auf die Bücher gestürzt", meint Sandra Kauenhowen.

Tipps und Anregungen für Minis

In der Broschüre "Lesegarten — die Bibliothek für Minis von 0-3 Jahren" stehen Tipps und Anregungen für Eltern und Erzieher. Illustrator Ulf Keyenburg hat die Broschüre mit Bildern versehen. Sie ist kostenfrei in allen 16 Stadtbüchereien erhältlich.

Ulrike Erb-May eröffnet den Lesegarten mit einem Vortrag zum Thema "Leseförderung für Kleinkinder" am kommenden Dienstag, 8. Dezember, in der Zentralbibliothek um 20 Uhr.

(RP)
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