Bei der Inobhutnahme Darum gab es für Dirk Mecklenbrauck eine besondere Gravur auf dem Prinzensilber

Düsseldorf · Im Henkel-Saal fand die Inobhutnahme des designierten Prinzen durch die Prinzengarde Rot-Weiss statt. Für den obersten Jecken der kommenden Session war es fast schon Routine. Was er sich jetzt wünscht.

 Der designierte Prinz Dirk II. mit aktuellen Prinzensilber

Der designierte Prinz Dirk II. mit aktuellen Prinzensilber

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Von Tino Hermanns

Düsseldorf So langsam wird es für Dirk Mecklenbrauck zur Routine, von der Prinzengarde Rot-Weiss, der Leibgarde des Prinzen Karneval, in Obhut genommen zu werden. „Ich bin jetzt seit zweieinhalb Jahren designierter Prinz. Zweimal fiel meine Session ja schon ins Wasser. Ich hoffe nicht, dass die Inobhutnahme zu meinem persönlichen Murmeltiertag wird“, sagte Mecklenbrauck augenzwinkernd. Immerhin habe die Nervositätskurve vor dem Abend im Henkel-Saal deutlich nachgelassen. „Ich weiß ja, was passiert.“

Und doch wusste Prinz Dirk „im Wartestand“ nicht alles, denn das Prinzensilber für den Hals, das ihn offiziell als Prinz Karneval der Landeshauptstadt Düsseldorf ausweist, ist etwas ganz Besonderes. „Normalerweise ist es auf einer Seite mit dem Namen und dem Sessionsjahr des Prinzen graviert“, erläuterte Prinzengarde-Präsident Dirk Kemmer. „Bei Dirk waren aber schon vor der jetzigen Inobhutnahme sowohl Vorder- als auch Rückseite voll. Da musten wir uns was einfallen lassen.“ Findig wie die Karnevalisten in Rot und Weiss nun mal sind, kamen sie auf eine sowohl kostengünstige, als auch platzsparende Lösung. „Wir haben hinter der Jahreszahl 2022 einfach einen Schrägstrich und eine 23 graviern lassen“, sagte Kemmer. Und so kommt das Mecklenbraucksche Prinzensilber selbst für seine dreijährige Gültigkeitsdauer mit zwei Seiten aus.

Jetzt freut sich der immer noch designierte Prinz, dessen karnevalistische Heimat die Tonnengarde Niederkassel ist, auf den 18. November. Da soll er vom designierten zum „regierenden“ Prinzen befördert und gekürt werden. „Ich gehe davon aus, dass diesmal wirklich nichts mehr dazwischen kommt. Aber dasselbe habe ich letztes Jahr auch schon gedacht“, meint Mecklenbrauck. „Egal was passiert, ich ziehe das jetzt durch und wenn es elf Jahre dauern sollte.“

Vor der Kürung geht aber noch ein banger Blick in Richtung Köln. „Letztes Jahr ist meine Kürung ja abgesagt worden, weil es rund um das Hoppeditz-Erwachen in Köln mit Blick auf die Pandemie unhaltbare Zustände gab. Daraufhin ist ja alles andere dann auch abgesagt worden“, erinnert sich der Prinz im dreijährigen Wartestand. „Es bleibt also spannend.“

Bei dem Ehrenabend, an dem Mecklenbrauck sich unter den „persönlichen Narren-Schutz“ seiner Leibgarde begab, wurden verdiente Mitglieder der Rot-Weißen Prinzengarde ausgezeichnet. So auch Egbert Josef A. Neubauer. Der 88-Jährige hält seit fünf mal elf Jahren seiner Prinzengarde die Treue. „Er sollte ja auch mal Prinz werden. Das habe ich in der Gerüchteküche vernommen“, meinte Kemmer. „Obwohl er dann doch nicht Prinz wurde, war es immer lustig mit ihm.“ So erhielt Neubauer die äußerst selten verliehene Ehrennadel mit Rubinen. „Pass gut drauf auf, die war teuer“, scherzte der Prinzengarde-Präsident.

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