Düsseldorf Ein Taxifahrer und der erste Eindruck einer Stadt

Düsseldorf · Nicht so, dass es keine Bestimmungen gäbe: Da steht etwa in der "Fahr- und Funkordnung der Taxi Düsseldorf EG": "Der Kunde ist stets freundlich, höflich, hilfsbereit und rücksichtsvoll zu behandeln." Eigentlich sind das die Regeln, an die sich jeder Taxifahrer in Düsseldorf zu halten hat. Und das hat einen Grund wie Markus Dalkilic von der Taxi EG weiß: "Wir sind ja oft der erste Eindruck, den ein Besucher von der Stadt bekommt." Und man weiß ja, der erste Eindruck ist nicht leicht zu revidieren.

 Markus Dalkilic führt ein strenges Regiment, sagt er.

Markus Dalkilic führt ein strenges Regiment, sagt er.

Foto: Wolff

Mein erster Eindruck, als Neu-Düsseldorfer: Ich nahm ein Taxi am Hauptbahnhof, um in die Blumenstraße zu fahren. Nachdem ich das Ziel angab, fuhr der Fahrer ohne ein weiteres Wort los. Nach ein paar Minuten meinte ich, dass es doch weiter ist, als ich dachte, was den Fahrer sehr aufbrachte.

"Glaubst du, ich betrüge dich", sagte er, "was soll das?", fragte er.

Nein, alles gut, man bracht sich ja nicht gleich aufzuregen, sagte ich.

Er sagte, was ich mir denn einbilde, was für ein "A...." ich sei. Er schimpfte, immer weiter, inzwischen waren wir am Anfang der Königsallee, ich bat ihn anzuhalten, weil ich keine Lust mehr hatte, mich beschimpfen zu lassen. Er hielt, ich stieg aus, "Gib mir mein Geld", sagte er. Ich sagte, schon gut, er solle nur aufhören, mich zu duzen und sich mal ein bisschen beruhigen.

"Wenn du mir nicht sofort mein Geld gibst, ruf ich die Polizei, du A...", sagt er.

Ich: "Dann rufen Sie die Polizei."

Er rief nicht die Polizei, beschimpfte mich stattdessen. Wir standen auf der Straße und kamen nicht weiter. Er kam näher, sehr nah, schrie. Ein anderer Taxifahrer hielt an, der hintere Verkehr auf der Königsallee staute sich, die Leute hupten. "Leute beruhigt euch doch, hört doch auf", sagte der andere Taxifahrer.

Mein Taxifahrer schimpfte, was ich für ein Mann sei, fragte er, mir jetzt offen drohend. Ich gab ihm schließlich das Geld, er beschimpfte mich noch, fuhr dann weg.

Markus Dalkilic sagt, dass es Disziplinarverfahren gegen solch ein Verhalten gebe, fragte mich nach der Nummer des Fahrers, die ich ihm nicht gab. Dalkilic sagte auch, dass es im vergangenen Jahr 2000 Regelverstöße von Taxifahrern in Düsseldorf gemeldet wurden, die Tendenz aber rückläufig sei.

In diesem Jahr komme man wohl auf 1500. 90 Prozent aller Beschwerden endeten mit einem Disziplinarverfahren gegen den Fahrer oder den Unternehmer. Ich gab ihm die Nummer meines Fahrers trotzdem nicht.

(RP)
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