Kunst in Düsseldorf Ein goldener Blickfang für das KAP1

Stadtmitte · Der Kulturausschuss hat die Realisierung des Kunst-am-Bau-Beitrags von Barbara Wille für das Gebäude beschlossen. Für die Umsetzung des Projekts stehen bis zu 200.000 Euro zur Verfügung.

 Vier dieser goldenen Stahlrahmen von Barbara Wille sollen künftig das Dach des KAP1 schmücken.

Vier dieser goldenen Stahlrahmen von Barbara Wille sollen künftig das Dach des KAP1 schmücken.

Foto: Barbara Wille

Der derzeit entstehende neue Kulturhotspot am Konrad-Adenauer-Platz, das KAP1, wird zukünftig auf seinem Dach von vier goldenen Rahmen gekrönt: Bei den 50 Quadratmeter großen Objekten handelt es sich um das Kunstwerk „Blickfang“ von Barbara Wille. Die Künstlerin reichte ihr Werk zum Kunst-am-Bau-Wettbewerb KAP1 der Kunstkommission Düsseldorf ein. Der Kulturausschuss hat nun die Realisierung des Kunstwerkes beschlossen.

Der Entwurf von Barbara Wille sieht vier große, in gold schimmernde Stahlrahmen vor, die auf verschiedenen Türmen des Daches des KAP1 platziert werden sollen. Sie ragen über die Balustraden der Dächer weithin in den Luftraum hinaus und sollen die Blicke der Passanten einfangen. Die Künstlerin nimmt in ihrer Arbeit die Bedeutung des künftigen Kulturzentrums in den Blick. Die Rahmen sollen vieldeutig und universell sein – sie symbolisieren Bühne, Fenster, Bild und Schild. Die Fertigstellung soll mit der Eröffnung der kulturellen Einrichtungen abgeschlossen sein.

Barbara Wille wurde 1961 im südhessischen Jugenheim an der Bergstraße geboren. Sie studierte Bildende Kunst an der Universität Mainz bei Ansgar Nierhoff. Seit 2014 ist sie Professorin an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden. Barbara Wille lebt und arbeitet in Berlin und Dresden.

Im März 2020 wurde der Kunst-am-Bau-Wettbewerb für das KAP1 mit dem Ziel ausgelobt, durch eine künstlerische Arbeit einen signifikanten gestalterischen Beitrag zum Gebäude zu leisten. Das monumentale frühere Postgebäude in der Nähe des Hauptbahnhofs beherbergt auf 25.000 Quadratmetern künftig die Zentralbibliothek, das Forum Freies Theater (FFT), das Theatermuseum, diverse Archive und Büroarbeitsplätze für die Stadtverwaltung. Für die Realisierung des Kunst-am-Bau-Projekts stehen finanzielle Mittel von bis zu 200.000 Euro zur Verfügung, davon 150.000 Euro vom Versorgungswerk der Zahnärzte Nordrhein (VZN) als Eigentümer des Gebäudes. Acht von der Kunstkommission geladene Künstler oder Teams nahmen an dem Wettbewerb teil. Nach ausführlichen Beratungen konnten zwei Arbeiten überzeugen: „Public Speaker“ von Michael Beutler und „Blickfang“ von Barbara Wille.

Zunächst empfahl die Kunstkommission mehrheitlich die Realisierung des Entwurfs „Public Speaker“ – jedoch unter dem Vorbehalt, dass nach eingehender Prüfung keine Gründe gegen die Realisierung sprechen. Andernfalls empfehle die Kunstkommission einstimmig die Umsetzung des Entwurfs „Blickfang“. Die Verwaltung prüfte in Abstimmung mit dem VZN als Eigentümer die Realisierbarkeit beider Arbeiten. Hierbei kamen Bedenken bezüglich der Verkehrssicherungspflicht zu der Arbeit „Public Speaker“ auf. Der Entwurf von Michael Beutler sieht die Installation eines auf Stelzen in etwa 16 Meter Höhe thronenden Mini-Häuschens auf dem Vorplatz am Eingangsbereich des künftigen Kulturzentrums vor. Um eine Verkehrssicherheit zu gewährleisten, wären bauliche Maßnahmen erforderlich gewesen. So müsste unter anderem eine Umzäunung des Werks in Erwägung gezogen werden. Zudem wären erhebliche Folgekosten für den Reinigungs- und Pflegeaufwand entstanden. Hinsichtlich der Umsetzung der Arbeit „Blickfang“ bestanden keine vergleichbaren Bedenken, so dass sich auf Basis der Prüfungen die Kommission am Ende für die Realisierung dieser Arbeit aussprach.

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