Düsseldorf Ein Fuchs singt in der Abflughalle

Düsseldorf · Der Düsseldorfer Flughafen verwandelte sich am zweiten Adventssonntag in ein weihnachtliches Spieleparadies für Kinder. Ob Plätzchenbacken oder Sternschminke - die Kleinen freuten sich.

 An-ni Tsai, Allen Che und ihr Kind Lucas Chen aus Taiwan ließen sich vor der Kutsche in der großen Schneekugel am Flughafen fotografieren.

An-ni Tsai, Allen Che und ihr Kind Lucas Chen aus Taiwan ließen sich vor der Kutsche in der großen Schneekugel am Flughafen fotografieren.

Foto: Bernd Schaller

Durch die transparente Verkleidung richtet sich der Blick rasch auf den weißen Schlitten im Inneren. Etwa so groß wie das Cockpit eines Hubschraubers ist dieses Halbrund, das als "überdimensionale Schneekugel" angekündigt ist. Weiße Federn fliegen umher und landen sanft auf Boden und Schlitten. Diese Schneekugel braucht niemand schütteln, um es schneien zu lassen. Ein kleines Mädchen stapft vom Hintereingang der Kugel auf die weiße Schlittenkutsche. Licht flackert auf, von den Stativen blitzt es. Das Foto landet gewiss im Familienalbum.

Flughafen Düsseldorf, Abflughalle. Wie stets am ersten Sonntag im Monat gibt es eine besondere Veranstaltung, die vermehrt Besucher anlocken soll. Passend zum Blick auf den Kalender lautet das Motto an diesem zweiten Adventssonntag "Airport Advent - der Familien-Sonntag". Die Geschäfte in den "Airport Arcaden" öffnen, und allerlei buntes Treiben ringsherum rundet das Spektakel ab.

Von der Schneekugel, um die wartende Eltern und Kinder eine meterlange Warteschlange bilden, ein paar Schritte weiter in Richtung des Terminals: Dort wuseln gut zwei Dutzend Mädchen und Jungen umher, die eifrig Weihnachtstannen und Sterne aus einem dünn ausgerollten Plätzchenteig stechen. Auf den Tischen kleben Teigreste, ein Patissier des Sheraton-Hotels wacht, dass alle ihre fertig gebackenen Kekse in Tütchen mit nach Hause nehmen können.

Zwischendurch schlängelt sich der "Mini-Express", eine Bimmelbahn, bewacht von mehreren Ordnern, durch die Reihen der Flughafengäste hindurch. Sie führt hin zur größeren Bühne, die in der riesigen Halle seltsam verloren wirkt. Im Laufe des Tages trat hier schon der Weihnachtsmann persönlich auf. Der ließ eine Christbaumkugel schweben oder verzauberte die Farben seines Mantels. Ein Höhepunkt ist der Auftritt von "Globus Vocalis", ein Chor aus 13 Sängern der Deutschen Oper am Rhein. Das Männerensemble singt sowohl deutsche als auch internationale Weihnachtslieder und beschert auf diese Weise dem Treiben in der Abflughalle eine angenehme Atmosphäre.

Für die Kleineren tritt später der Sänger Bernd Klüser mit seiner tierischen Begleitung, dem Fuchs "Funny" ans Mikrofon. Der zuschauenden Traube erzählt Klüser, dass er aus dem Sauerland komme. "Das ist da, wo es immer schneit", sagt er und beginnt zu singen: "Wir freuen uns auf den ersten Schnee, denn Weihnachten im Schnee wär' echt okay". Mädchen und Jungen klatschen im Takt, andere singen die Melodie ab dem zweiten Durchgang mit.

Im benachbarten Gang sind die Geschäfte angesiedelt. Ein Familienvater steht dort vor einem Stapel Bücher. Er hält die kürzlich erschienene Biografie der "Toten Hosen" in den Händen. Und auch wenn er seinen Namen nicht in der Zeitung lesen möchte, sagt er: "Es ist ganz nett gemacht. Meine Tochter spielt und ich schaue mal entspannt nach Geschenken." Tatsächlich merkt man am Flughafen wenig von der sonst beim Einkaufen in den Innenstädten herrschenden vorweihnachtlichen Hektik.

(RP)
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