Serie Mein Laden Ein Faible für erlesene Düfte

Düsseldorf · Heinrich Nagelschmitz bietet ungewöhnliche Parfüm-Kollektionen an. Seine Aroma-Leidenschaft entdeckte er im Kochkurs.

 Eine Fülle an Duftwässerchen stehen in einer raumhohen Vitrine in Heinrich Nagelschmitz' Parfümerie.

Eine Fülle an Duftwässerchen stehen in einer raumhohen Vitrine in Heinrich Nagelschmitz' Parfümerie.

Foto: andreas bretz

Heinrich Nagelschmitz und seine Schwester Dorothee pflegen in ihrer Parfümerie an der Dominikanerstraße 2 seit 1975 eine ganz besondere Note. Einmal durch ihre Persönlichkeit, die Kunden zu schätzen wissen. Zum anderen bieten sie etwas, was den üblichen Rahmen einer Parfümerie sprengt und das Geschäft zu einem "Haus der Düfte" macht. Es ist beim Eintritt in den "Laden" nicht gleich zu entdecken, was ebenfalls für die beiden gelernten Drogisten spricht, sondern erst um die Ecke herum am Treppenabgang zur kleinen "Schönheitsfarm Mise en Beauty". Umso erstaunlicher ist das, was sich dort Aufmerksamkeit verschafft: Eine Fülle an Duftwässerchen in einer raumhohen Vitrine und in einer Größe (Groß-Factiese), die nicht für die Handtasche gedacht ist. Vielmehr will Nagelschmitz mit seiner Parfümwand Lust machen, sich nicht nur für Nobel-, sondern mit Nischenmarken zu beschäftigen. Zum Beispiel "Ormonde Jayne", ein Produkt aus England oder "Pro Fumum" aus Italien.

Mit Begeisterung trägt er eine Brise auf ein Testpapier: "Was spüren Sie", fragt er und als dann die Antwort "Eine Blumenwiese" kommt, sagt er strahlend: "Genau, wie frisches Gras." Und dann zählt er auf, welche Basis seine originellen Parfüms haben: schwarze Johannisbeere, edle Rose, ja auch Gurke, Koriander, Basilikum, Pfeffer, Farn, Moos und Weihrauch. "In manchen Parfüms steckt ein ganzer Gewürzladen", stellt er fest. Spielerisch sollte mit den Düften umgegangen werden, wobei eine Drei-Punkte-Regel beachtet werden sollte: Basis sei der Lieblingsduft, gefolgt von Duft für besondere Gelegenheiten und der Gute-Laune-Duft. "Letzterer soll Energie für einen erfolgreichen Tag geben", empfiehlt er. Fast auf den Tag genau vor 42 Jahren hat Nagelschmitz die "Barbarossa-Drogerie" übernommen und entwickelte sie mit seiner Schwester. Seine Leidenschaft für Aromen entdeckte er in einer Kochschule, in der es um Gewürze ging.

(RP)
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