Mike Kütbach Ein eingeschworenes Team formen

Düsseldorf · Ihr Wechsel als Trainer und Ur-Garather ausgerechnet zum benachbarten Kreisliga-A-Rivalen TSV Urdenbach hat durchaus für Aufsehen gesorgt. Fühlen Sie sich nicht ein bisschen als "Verräter"?

 Mike Kütbach gab im April überraschend seinen Wechsel zum Liga-Konkurrenten TSV Urdenbach bekannt.

Mike Kütbach gab im April überraschend seinen Wechsel zum Liga-Konkurrenten TSV Urdenbach bekannt.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Ihr Wechsel als Trainer und Ur-Garather ausgerechnet zum benachbarten Kreisliga-A-Rivalen TSV Urdenbach hat durchaus für Aufsehen gesorgt. Fühlen Sie sich nicht ein bisschen als "Verräter"?

Kütbach Kein bisschen! Wir sind ja schließlich nicht in der Bundesliga, wo so ein Ereignis gern dramatisiert wird. Zwischen Urdenbach und Garath haben in der Vergangenheit immer mal wieder Spieler hin- und hergewechselt.

Sie hatten schon unmittelbar nach der Winterpause angekündigt, ihr Traineramt beim Garather SV über das Saisonende hinaus nicht weiter ausüben zu wollen. Was hatte seinerzeit bei Ihnen den Ausschlag für diesen Entschluss gegeben?

Kütbach Ich habe mit meinen ehemaligen Verein, dem Garather SV, inzwischen abgeschlossen, und zwar sehr, sehr schweren Herzens. Deshalb werde ich mich jetzt zu den Gründen auch nicht weiter äußern. Das gibt nur böses Blut.

Mit Ihnen und ihrem Co-Trainer Benjamin Grothe sind zugleich sieben ehemalige GSV-Akteure nach Urdenbach gegangen. Wird das neue TSV-Team also in erster Linie die alte Garather Formation sein?

Kütbach Auf gar keinen Fall. Wir werden aus allen Spielern eine neue Mannschaft bilden. Niemand hat einen Vorteil. Das haben Benjamin Grothe und ich dem Kader deutlich gemacht.

Der Vertrag Ihres Vorgängers Frank Kober ist nach lediglich einer Saison nicht verlängert worden. Sitzt ein Trainer beim TSV auf einem heißen Stuhl?

Kütbach Das glaube ich nicht. Man hat mir in Urdenbach von Seiten des Vorstandes großes Vertrauen entgegengebracht. Wir werden als Trainer-Duo ohne irgendwelche Einschränkungen frei arbeiten können. Selbstverständlich kann ich nicht in die Zukunft schauen...

Sie stehen vor der Aufgabe, aus den Ex-GSV-Akteuren, den Urdenbacher Kräften und etlichen Nachwuchsspielern aus dem Verein bis zum Saisonbeginn am 20. August eine verschworene Einheit bilden zu müssen.

Kütbach Das hört sich, wie Sie es so formulieren, schön wild an. Ich sehe da allerdings gar keinen Unterschied zu der Arbeit von Trainern in anderen Vereinen. Neue Spieler von außen oder aus der eigenen Jugend müssen überall integriert werden.

Wie haben Sie Ihren ersten Kontakt mit dem neuen Kader erlebt?

Kütbach Wirklich sehr positiv. Die Jungs sind alle charakterlich einwandfrei und äußerst lernwillig. Schade ist nur, dass wir hier in Urdenbach bei unserem 28-Mann-Kader keine zweite Seniorenmannschaft haben.

Was werden die Schwerpunkte Ihrer Trainingsarbeit beim TSV während der gerade begonnenen Vorbereitungsphase sein?

Kütbach Die Spieler sollen Grundsituationen für verschiedene Systeme einüben, damit sie später im Spiel unsere Pläne umsetzten und sich dabei auch immer wieder neuen Anforderungen anpassen können.

Ihr Saisonziel?

Kütbach Genaue Vorstellungen werden wir erst nach Saisonbeginn bekanntgeben.

HELMUT SENF FÜHRTE DAS GESPRÄCH MIT TSV-TRAINER MIKE KÜTBACH

(hel)
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