Düsseldorf Ein Cocktail auf die Freundschaft

Düsseldorf · Seit 70 Jahren besteht die Beziehung zwischen Düsseldorf und der britischen Stadt Reading. Die gebürtige Rheinländerin Cloe Sharp würdigte sie mit einem Drink.

 Cloe Sharp mit dem RFC-Cocktail, einer Mischung aus Rum, Blue Curacao und Kokosnuss

Cloe Sharp mit dem RFC-Cocktail, einer Mischung aus Rum, Blue Curacao und Kokosnuss

Foto: Andreas Bretz

Da Liebe bekanntlich durch den Magen geht, holte sich das KIT-Café am Samstagabend Verstärkung aus Großbritannien. Anlässlich der Feier zum 70-jährigen Städtejubiläum mixte eine britische Barkeeperin ihren eigens kreierten Cocktail zur Städtefreundschaft, bevor ein deutsch-britisches DJ Duo die Gäste an den Plattentellern anheizte.

Wie bringt man etwas Abstraktes wie eine Städtepartnerschaft in einen Cocktail? "Süß sollte er sein, das schmeckt jedem", lautete die einfache Antwort von Cloe Sharp. Die Britin war eigens zur Feier der Städtefreundschaft zwischen Düsseldorf und Reading an den Rhein gekommen. In Reading arbeitet sie in der Purple Turtle Bar, dem bekanntesten Pub der Stadt. Dort entstand auch die Idee, einen eigenen Cocktail anlässlich der Partnerschaft zu kreieren, als Besitzer Danny Fraifeld mit Besuchern aus Düsseldorf über das Reading Fest sprach. Kurzerhand rief er einen Wettbewerb aus und stellte eine deutsch-britische Jury zusammen. Darunter die Mitbetreiberin des KIT Cafés Aeyjin Bitterwolf. Sharps Kreation war zwar nicht ihr Favorit, doch dass sie von ihren britischen Jury-Kollegen überstimmt wurde, stört sie nicht: "Der Cocktail hat er einen sehr einzigartigen Geschmack", beschrieb sie den Mix aus Rum, Blue Curacao und Kokosnuss, den Cloe Sharp auf den Namen "RFC" taufte, was für "Reading Football Club" steht. "Der Verein ist das Bekannteste an Reading. Außerdem verbindet nichts Deutsche und Briten besser als ihre Leidenschaft zum Fußball", erzählte sie.

Ihre Stippvisite in Düsseldorf nutze Sharp auch, um die Landeshauptstadt ein wenig zu erkunden. Besonders die Altstadt und ihre Brauhäuser haben es der Britin angetan. "Altbier ist viel geschmackvoller als unser britisches Bier", schwärmte sie. Gerne würde sie noch einmal wiederkommen, wenn sie etwas mehr Zeit habe. Denn am Samstagabend war sie hinter Theke gut ausgelastet, da ihr Freundschafts-Cocktail gut bei den Besuchern im KIT Café ankam. Am späteren Abend sorgten noch der Düsseldorfer DJ Henry Storch und sein britischer Kollege Peter Baker für Stimmung unter den Gästen. Unter diesen waren nicht nur Deutsche, sondern auch einige Besucher aus Reading oder wie im Fall von Gabi McKeown beides.

Die gebürtige Rheinländerin pendelt seit rund 15 Jahren zwischen Reading und Düsseldorf. Anfang der 90er sang sie für den Urdenbacher Kirchenchor, als eine Barbershop-Gesangsgruppe aus Reading zu Besuch kam, wo sie ihren heutigen Ehemann kennenlernte. Zehn Jahre später zog sie mit ihm zusammen nach Reading und nahm neben der deutschen auch die britische Staatsbürgerschaft an. Auch wenn sie ihre neue Heimat Reading mag, kann sie Düsseldorf nicht völlig den Rücken zukehren. Zum einen, weil hier noch große Teile ihrer Familie wohnen, zum anderen, weil sie noch an ihrer Heimat hängt. "Jedes Mal, wenn ich in Düsseldorf bin, muss ich einmal an den Rhein, damit ich weiß, dass ich zu Hause bin." Daneben sind es vor allem viele Kleinigkeiten, die sie vermisst, wie Bäckereien, Weihnachtsmärkte oder die sonntägliche Ruhe. "In Großbritannien ist jeder Tag sehr hektisch."

(RP)
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