Ein Berufsstand unter Druck

Düsseldorf · arne\.lieb@rheinische-post\.de

Kaum ein Berufsstand wird so schlecht behandelt wie die Hebammen. Das ist ein Trauerspiel. Die schlechte Bezahlung und fehlende Unterstützung bei der Anfahrt und etlichen anderen praktischen Fragen führen dazu, dass immer weniger Frauen in dem Beruf arbeiten - und Schwangere und frischgebackene Eltern hart kämpfen müssen, um überhaupt noch eine Hebamme zu finden. Oft bleibt die Suche trotzdem erfolglos.

Die Politik muss dringend darüber nachdenken, wie sie das ändern kann. Das muss auch auf kommunaler Ebene in Düsseldorf passieren: Die Zahl der Geburten in der Stadt steigt, und Hebammen tragen einen wichtigen Teil dazu bei, dass die Zeit vor und nach der Geburt gut verläuft. Eine enge Betreuung mit Hausbesuchen hilft dabei, viele große und kleine Fragen dieser besonderen und nicht immer einfachen Zeit zu klären. Das liegt nicht zuletzt im Interesse von Ärzten und Kliniken, die durch die Hebammen entlastet werden. Wenn nicht bald etwas passiert, ist das vorbei: Wenn sich der Trend der letzten Jahre fortsetzt, ist dieser traditionsreiche Beruf bald Geschichte.

(RP)
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