Kommentar Ein Amt mit schwerer Bürde

Düsseldorf und seine Polizeipräsidenten – das ist ein Story mit vielen Facetten, und nur wenige sind wirklich Anlass zur Freude. Wer auch immer dieses Amt auszufüllen versucht, er muss sich an den Platz zwischen den Stühlen gewöhnen.

Hier die ihm vorgesetzten Minister der Landesregierung, dort ein Rathaus-Chef, der seit der Änderung der Kommunalgesetze 1999 eine enorme Macht hat und diese auch gern ausübt. Da ist der Zwist praktisch Teil der Jobbeschreibung. Das haben die Vorgänger Schenkelbergs erlebt, und seinem Nachfolger (oder seiner Nachfolgerin!) wird es ähnlich gehen. Dazu kommt, dass die Landeshauptstadt sozusagen qua Amtes ein schwieriges Pflaster ist: Beliebte Location für Demos, Kriminalitätshochburg sowieso, Standort von Sportevents (Fußball) und Eigner einer Amüsier-und Krawallmeile wie der Altstadt. In einer solchen Gemengelage kommen häufig ( gesetzlich indiskutable) Tipps aus dem Dunst der Stammtische, ahnungslose Politiker fordern bisweilen Dinge, die nicht nur das Gesetz, sondern auch der gesunde Menschenverstand verbietet. Immer im Visier: Die Polizei. Die verlässt Schenkelberg nun. Traurig ist er darüber nicht. Hans Onkelbach

(RP)
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