Neuer Preis in Düsseldorf Der Ehrenpreis der Volkshochschule hat Premiere

Düsseldorf · Es gab gute Bewerbungen, der Preis wurde schließlich geteilt: Es gewannen die Macher des Films „Genauso wie du und ich“ und Chemie-Dozent Dietger Rohwerder.

 Bei der Vergabe (v.l.): Norbert Klees (VHS), Yassin Zennati, Ramon Divino, Pascal Hoenig, Sarah Gira, Bastian Leon Denzel, Dietger Rohwerder und Felix Marquardt vom Förderverein VHS

Bei der Vergabe (v.l.): Norbert Klees (VHS), Yassin Zennati, Ramon Divino, Pascal Hoenig, Sarah Gira, Bastian Leon Denzel, Dietger Rohwerder und Felix Marquardt vom Förderverein VHS

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

(tino) Celia Sokolowsky gestand, dass nicht nur sie, sondern die gesamte Jury einen schweren Job hatte. Die Vorstandsvorsitzende des Landesverbandes der Volkshochschulen von NRW hatte wie Bürgermeisterin Klaudia Zepuntke, die leitende Regionalredakteurin der Rheinischen Post, Nicole Lange, Christiane Oxenfort (Düsseldorf Festival), Simone Bruns (Direktorin der Volkshochschule Düsseldorf), Michael Buschmann (Vorstand Durchstarten mit Schulabschluss) und Felix Marquardt (Vorsitzender Fördervereins der VHS) mit weniger Arbeit gerechnet. „Die sieben Nominierungen für den erstmals vergebenen Ehrenpreis der VHS waren aber alle preiswürdig“, verrät Sokolowsky, „Wir haben gerungen, so war die Jury-Sitzung länger als geplant.“

Alle Nominierten wiesen die vier Kriterien Engagement Teamgeist, Qualität und Zukunftsfähigleit auf. Weil das Ergebnis nach langer Diskussion nicht eindeutig war, wurden aus einem Ehrenpreis zwei gemacht und das Preisgeld von 500 Euro geteilt. Als Sieger wurden schließlich die Macher des Films „Genauso wie du und ich“ sowie Chemie-Dozent Dietger Rohwerder ausgezeichnet.

„Wir haben nicht mit dem Peis gerechnet“, erläuterte Pascal Hönig aus der Filmcrew. Unter Anleitung des Dokumentarfilmers Daniel Gräbner hatten sich zehn Schüler der Schulischen Weiterbildung an der VHS außerhalb des Unterrichts mit dem Schicksal der jüdischen Düsseldorfer Familie Altmann befasst. Diese war im Zuge des Novemberpogroms 1938 von Nazi-Schergen verfolgt und gequält worden. Andreas Dahmen, Bastian Leon Denzel, Connor Przibylla, Jessica Lietjens, Laura-Marie Peters, Nicole Lopez Tatis, Omar Al-Hilal, Pascal Hönig, Ramon Divino und Yassin Zennati folgten den Spuren der Familie auf der Kö und der Blumenstraße, ging den Schulweg des jungen Alfred Altmann nach und sie begegneten online der Altmann-Tochter Jacque, die in Toronto lebt.

„Spätestens mit dem Pogrom wurde aus der brutalen und rücksichtlosen Verfolgung und Diskriminierung der deutschen Juden eine brutale und rücksichtslose gewalttätige und tödliche Verfolgung“, erläuterte VHS-Abteilungsleiter Tobias Fehring. „Das alles Erinnern an diese Verbrechen wertlos ist, wenn daraus keine Konsequenzen gezogen werden, ist eine Binsenweisheit.“ Die Filmcrew hat Konsequezen gezogen. „Wir haben viel hinterfragt, haben viel über die damalige Zeit nachgedacht. Ergreifend war, eine Überlebende zu treffen“, so Hönig. „Wir werden weiter viel hinterfragen und über unsere Zeit nachdenken.“

Den zweiten Ehrenpreis erhielt Dietger Rohwerder. Eigentlich ist er seit 15 Jahren in Rente, aber er gibt regelmäßig Kurse, um Kinder und junge Erwachsene durch Bildung zu nachhaltigem Handeln zu bewegen. „Ich möchte die VHS zu einem Kompetenzzentrum für Wasserstofftechnik machen“, sagt Rohwerder – und arbeitet weiter daran.

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