Sicherheit und Verkehr Konzept für Ed-Sheeran-Konzert in Düsseldorf liegt vor
Düsseldorf · Am 13. Juni muss die Düsseldorfer Politik entscheiden, ob der britische Superstar auf dem Messeparkplatz auftreten darf. Jetzt liegt das Konzept für die Veranstaltung vor.
Sechs Seiten und mehrere Karten umfasst das Papier, anhand dessen die Politiker des Stadtrates in der nächsten Woche entscheiden müssen, ob Ed Sheeran am 22. Juli auf dem neuen Open-Air-Gelände auf dem Messeparkplatz auftreten darf. Wie Sicherheit und Verkehrsfluss für das Konzert mit 85.000 Gästen organisiert werden sollen, ist darin genauso erklärt, wie die erwarteten Auswirkungen für die Anwohner. Die wichtigsten Punkte des Konzeptes, das unserer Redaktion vorliegt, im Überblick:
Sicherheit
Der Messeparkplatz hat laut Konzept Kapazitäten für 85.000 Zuschauer. Weitere Flächen werden außerdem für die Zuschauerführung, die Erschließung durch den Verkehr und als Rettungs- und Angriffswege für die Feuerwehr genutzt. Die Sicherheitskräfte, Feuerwehr und Polizei erhalten darüber hinaus noch separate Anfahrtswege und Flächen, auf denen sie sich aufstellen können. Außer dem Messeparkplatz P1, der das Konzertgelände sein wird, hat die Stadttochter D.Live zudem andere Parkplätze in die Planung mit einbezogen: Parkplatz P2 dient beispielsweise als Parkfläche für Konzertbesucher, weitere Parkplätze werden für den Shuttle-Verkehr reserviert.
Verkehr
85.000 Menschen müssen zum Gelände gelangen und am Ende wieder nach Hause kommen. Damit das zügig und sicher vonstatten geht, gibt es mehrere Möglichkeiten, zum Konzertgelände zu kommen: Weil unmittelbar am Gelände nur knapp 10.000 Stellplätze für Autos zur Verfügung stehen, verkauft der Veranstalter FKP Scorpio ausschließlich im Vorfeld die Tickets für die Parkplätze. Wer keines dieser Tickets hat, kann auch nicht am Gelände parken. Damit soll das Anreiseverhalten bereits im Vorfeld wirksam beeinflusst werden, heißt es in dem Konzept. Weitere Parkplätze gibt es dafür am ISS Dome in Rath. Besucher, die dort ihr Auto im Parkhaus abstellen, werden mit dem Shuttle-Bus zum Konzertgelände gebracht. Geplant sind Shuttle auch für Besucher aus den Ruhrgebietsstädten – zunächst war das Konzert in Essen geplant, daher weiß der Veranstalter, dass auch viele Gäste von dort kommen. Ebenfalls pendeln Busse vom Fernbahnhof des Flughafens zum Gelände. Auch die Rheinbahn ist in das Konzept eingebunden, heißt es. Um einen Überblick zu bekommen, wo wie viel Verkehr entsteht und wie es um die Stellplätze bestellt ist, will der Veranstalter außerdem eine Kommunikationsmöglichkeit über eine Mobilitätsplattform einrichten, heißt es. Für Fahrräder, Absetz- und Abholverkehr sowie für die Taxen werden dagegen weitere Bereiche an der Veranstaltungsfläche bereitgestellt. Und auch um das Thema Kirmes hat man sich gekümmert: Am 22. Juli ist nämlich der letzte Tag der Rheinkirmes, Besucher des Rummels können normalerweise auf den Messeparkplätzen parken und dann mit dem Bus nach Oberkassel fahren. Für sie gibt es nun eine Alternative: Am letzten Kirmestag dürfen sie im Vodafone-Parkhaus parken.
Anwohner
Die Anwohner der angrenzenden Stadtteile Lohausen und Stockum äußern seit vielen Wochen ihren Unmut über das geplante Konzert. Sie fürchten ein Verkehrschaos in den Wohngebieten und den Lärm. Beides hat der Veranstalter im Blick: So sollen die Wohngebiete mittels Absperrungen und privater Ordnungskräfte geschützt werden. Bis zum Konzert muss der Veranstalter dazu auch nachweisen, dass das Personal, das er dafür einsetzt, ausreicht und geschult ist. Was das Thema Lärm angeht, so bewerten die Fachämter der Stadt das Konzert als ein seltenes Ereignis. Vorgaben für einen maximalen Schallpegel sollen dafür sorgen, dass die Anwohner „nicht über einen zumutbaren Umfang hinaus beeinträchtigt werden“, heißt es. Während Aufbau, Abbau, Soundcheck und dem Konzert führt ein Gutachter Messungen durch, um bei der Stadt nachzuweisen, dass man sich an diese Vorgaben gehalten hat.
Baugenehmigung
Die Stadtverwaltung muss für das Konzert eine Baugenehmigung erteilen. Dafür muss sie alle Unterlagen von den Organisatoren erhalten. Noch fehlen einige der Unterlagen, diese müssen bis zum 12. Juni eingehen. Eine „bedingungslose Baugenehmigung“ muss die Verwaltung dann bis zum 29. Juni erteilen. Erst wenn die vorliegt, dürfen auch die 104 Bäume, die für die Einrichtung der Fläche weichen müssen, gefällt werden. Bevor die Verwaltung allerdings die Baugenehmigung erteilt, muss die Politik zustimmen: Und zwar dazu, dass auf dem Parkplatz überhaupt das Konzert stattfinden darf. Das soll am 13. Juni der Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung in besagter Sitzung, an der auch andere Gremien wie der Umweltausschuss und der Ausschuss für öffentliche Einrichtungen beteiligt sind, tun. Nach aktuellem Planungsstand ist die Verwaltung indes bereits der Ansicht, „dass keine Bedenken gegen öffentliche Belange bestehen und nachbarliche Interessen gewahrt werden können“.
Nutzungsdauer
Das gesamte Genehmigungsverfahren bezieht sich derzeit nur auf das Ed-Sheeran-Konzert. Danach kann D.Live einen Antrag stellen, der die dauerhafte Einrichtung des Parkplatzes als Open-Air-Gelände zum Ziel hat.