Offener Brief an Ed Sheeran Baumschutzgruppe ruft Sänger auf, Open-Air-Fläche zu meiden

Düsseldorf · Baumschützer fordern, dass Ed Sheeran seinen geplanten Auftritt in Düsseldorf verlegt - weil für das Konzertgelände bis zu 100 Bäume gefällt werden sollen. Sie schlagen dem Sänger eine Alternative vor.

 Das ist die Fläche, auf der Konzerte stattfinden sollen - die Bäume am Rand sollen gefällt werden.

Das ist die Fläche, auf der Konzerte stattfinden sollen - die Bäume am Rand sollen gefällt werden.

Foto: DCSE

Nun bekommt der britische Superstar sogar Post, und zwar in seiner Heimatsprache. Die Düsseldorfer Baumschutzgruppe fordert ihn auf, statt des Auftritts vor 80.000 Zuschauern auf dem bisherigen Messeparkplatz am 22. Juli lieber zwei Konzerte zu geben, und zwar in der Esprit-Arena.

Die Baumschützer um Leiterin Andrea Vogelgesang verweisen auf die Bedeutung der Bäume für Luft und Klima: "The air quality in Duesseldorf is highly questionable and therefore trees are a very important climate partner", heißt es in dem offenen Brief: Die Luftqualität in der Stadt sei problematisch, Bäume seien daher wichtig fürs Klima. Außerdem sei die Lärmbelastung groß, zumal Flughafen und A44 angrenzen. Die Baumschützer fordern Sheeran zum Handeln auf: "So we say: ,Come on now, follow our lead...' (Schließen Sie sich uns an)", schreiben sie an Anspielung auf eine Textzeile aus Sheerans Hit "Shape of you".

Die städtische Veranstaltungsgesellschaft D-Live will den bisherigen Lkw-Parkplatz zum Konzertgelände umfunktionieren. Dafür soll die asphaltierte Fläche, auf der wie auf allen Messeparkplätzen zwischen den Parkreihen Bäume stehen, hergerichtet werden. Geschäftsführer Michael Brill betont, dass für die städtische Gesellschaft dabei dieselben rechtlichen Vorgaben gelten wie für alle Privatleute, die einen Baum beseitigen wollen. Derzeit laufe eine aufwendige Prüfung mit vielen Beteiligten, unter anderem dem Umweltamt und Fachplanern.

 Die Open-Air-Fläche von oben. Hier sollen Zehntausende zum Konzert kommen.

Die Open-Air-Fläche von oben. Hier sollen Zehntausende zum Konzert kommen.

Foto: DCSE

Zu den Auflagen zähle, dass zum Ausgleich 300 Bäume an anderer Stelle im Stadtgebiet gepflanzt werden. Zudem will man die Zahl der Fällungen möglichst gering halten. "Wir rücken nicht einfach mit der Säge an", sagt Brill. Sheeran hatte das Konzert vom Flughafen Essen/Mülheim nach Düsseldorf verlegt.

(arl)
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