Statistik des Gartenamtes Düsseldorfs Straßen werden grüner

Düsseldorf · Die Zahl der Straßenbäume in der Stadt wächst, im vergangenen Jahr auf exakt 68.926, so die Statistik des Gartenamtes. Sie werden intensiv gepflegt, weil sie für ein gutes Klima und ein angenehmes Stadtbild sorgen. Allerdings werden Flächen für neue Bäume an den Straßen allmählich knapp. Das Gartenamt pflanzt möglichst viele Arten.

 Typisch für das Stadtbild sind Bäume an Straßen und Verbindungswegen wie hier am Internationalen Handelszentrum in Oberbilk.

Typisch für das Stadtbild sind Bäume an Straßen und Verbindungswegen wie hier am Internationalen Handelszentrum in Oberbilk.

Foto: Hans-Juergen Bauer

Den Ruf als Gartenstadt untermauert Düsseldorf durch die zahlreichen Bäume an den Straßen. Sie geben der Stadt ein freundliches Bild, laden zum Bummeln ein. Und ihre Zahl wächst beständig. Im vergangenen Jahr kamen wieder 37 Bäume hinzu, jetzt stehen exakt 68 926 Bäume in Düsseldorfs Straßen. Diese Statistik stellte die Verwaltung gestern dem zuständigen Ausschuss für Öffentliche Einrichtungen vor.

Allerdings ist der Zuwachs nicht mehr so groß wie in den vorhergehenden Jahren. "Mit knapp 70 000 Standorten ist inzwischen eine Obergrenze erreicht, es gibt in den bestehenden Straßen kaum noch geeignete Pflanzstellen für neue Bäume", sagte Thomas Eberhardt-Köster, kommissarischer Leiter des Gartenamtes. Nur wenn neue Straßen angelegt würden, sei eine Neupflanzung im größeren Stil möglich, weil dann von vornherein Platz freigehalten werden kann, so Eberhardt-Köster.

In den bestehenden Straßen sind dagegen Flächen für Bäume begrenzt. "Oft sind die Straßen zu eng, passen die Bäume nicht vor die Häuser und würden zu viel Licht wegnehmen", beschreibt der Fachmann die Schwierigkeiten. Weil aber die Bäume für das Stadtklima wichtig sind — sie sorgen im Sommer für Schatten und Kühle, bremsen starke Temperaturschwankungen und filtern auch Staub aus der Luft — investiere die Stadt in die Pflege. So wird regelmäßig mindestens einmal im Jahr jeder Baum auf Schäden und Krankheitssymptome hin begutachtet, werden wenn nötig morsche Äste herausgeschnitten. Auch die Erdgruben für die Bäume werden wenn möglich nach neuen Richtlinien größer angelegt, damit die Wurzeln sich im Erdreich auch unter dem Pflaster leichter ausdehnen können. Das helfe den Bäumen, die schwierigen Lebensbedingungen in der Stadt besser zu überstehen, so Eberhardt-Köster.

Trotzdem sind Straßenbäume anfälliger für Krankheiten, außerdem droht ihnen, bei Verkehrsunfällen beschädigt zu werden. Besteht die Gefahr, dass sie umstürzen, werden sie vorsichtshalber gefällt. 238 Bäume mussten 2011 aus diesem Grund gefällt werden, so die Statistik. "Aber in 97 Prozent der Fälle wurden an denselben Stellen neue Bäume gepflanzt", berichtet Eberhardt-Köster. In den meisten Fällen auch die gleiche Baumart, "damit das Erscheinungsbild der Straße erhalten bleibt". Denn oft seien an den Straßen kleine Alleen gewachsen, die nicht durch das Anpflanzen andere Baumarten gestört werden könnten.

Aber prinzipiell setzen die Fachleute auf eine Mischung von unterschiedlichen Baumarten. "Denn Monokulturen sind anfälliger für Schädlinge, und die biologische Vielfalt wird eingeschränkt", so Eberhardt-Köster. In böser Erinnerung ist noch der Prachtkäfer, der die Rot- und Weißdornbäume an der Hardtstraße befallen hatte. Sie mussten gefällt werden. Aus diesem Grunde werden bei zusätzlichen Pflanzungen unterschiedliche Bäume ausgewählt — im vergangenen Jahr es waren Zierkirsche, Zierapfel, Linden, Platanen, rotblühende Akazie und Hainbuchen.

(RP)
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