„Check“ mit guten Ergebnissen Düsseldorfs Kinder bleiben sportlich

Düsseldorf (dto). Ganz Deutschland redet davon, dass die Jugend immer dicker und träger wird. In Düsseldorf zeichnet sich allerdings ein anderer Trend ab. Das zeigte der vierte "Check" des Sportamtes in Zusammenarbeit mit der Bergischen Universität Wuppertal. Die Ergebnisse zeigen, dass die motorische Fitness der Zweitklässler seit 2003 fast gleich geblieben ist. Auch das Gewicht der Kinder ist stabil geblieben.

Seit 2003 führt das Sportamt zusammen mit der Wuppertaler Universität den sportmotorischen Test "Check" durch. Nahezu alle Düsseldorfer Zweitklässler absolvieren dabei insgesamt acht Übungen aus den bereichen Koordination, Schnelligkeit, Kraft, Beweglichkeit und Ausdauer. Ende des letzten Jahres wurde auch ein "Re-Check" durchgeführt, bei dem ein Großteil der Kinder erneut getestet wurde, die schon vor vier Jahren teilgenommen haben. Die Vergleichsdaten liegen nun vor.

Die Ergebnisse sind positiv: Die Kinder konnten sich verbessern. 2003 wurden nur 2,5 Prozent der 3.570 Schüler mit "sehr gut" bewertet, 2005 hingegen 5,7 Prozent. Die Zahl der nicht ausreichenden Ergebnisse sank deutlich von 12,2 auf 4,1 Prozent. Die Durchschnittsnote stieg von 3,2 auf 2,7. Auch die neuen "Check"-Werte aus dem Jahr 2006 sind positiv. Theo Stemper von der Bergischen Universität Wuppertal fasst zusammen: "In den Bereichen Kraft und Beweglichkeit sind die Düsseldorfer Jungen und Mädchen sogar besser als der deutsche Durchschnitt. In Schnelligkeit und Motorik aber etwas schlechter." Insgesamt gesehen haben die Düsseldorfer Kinder ein Normalgewicht. Nur 18 Prozent sind übergewichtig oder fettsüchtig.

Gezielte Förderung

Der "Check" sowie der "Re-Check" werden als großer Erfolg verbucht. "Zunächst haben wir endlich eine Datenbasis in Düsseldorf mit 14.990 Kindern, mit der man arbeiten kann", erklärt Stemper, "und wir haben festgestellt, dass die Fitness der Zweitklässler besser ist als vermutet. Bei der reinen Datenerfassung bleibt es aber nicht, die getesteten Grundschüler sollen auch gezielt gefördert werden.

Clemens Bachmann, Sportlehrer vom Sportamt, legt Wert darauf, dass alle drei Gruppen der Getesteten ihre spezielle Förderung erhalten: die motorisch Auffälligen, diejenigen, die schon Sport treiben, und besonders Talentierte. Bei Kinder mit klaren Defiziten müssten Stärken gesucht und ausgebaut werden. Auch Kräftigere können so Spaß am Sport entwickeln. Sie könnten Kampfsportarten ausüben oder Kugelstoßen betreiben. Sportbegeisterte erhalten Informationen über Vereine in ihrer Nähe. Begabte werden mit Sportarten und Trainern zusammengebacht, die eine spezielle Förderung versprechen.

Die Resonanz der Eltern ist sehr hoch. Sie wurden mit ihren Kindern zu der Sportinformationsmesse "Kids in action" eingeladen. Dort lernten sie die Vielfalt der Düsseldorfer Sportlandschaft in 30 Sportarten mit attraktiven Mitmachaktionen kennen. Da sich auch immer mehr Schulen freiwillig für den "Check" melden und die Sportvereine ebenfalls gute Zusammenarbeit signalisieren, wird der Sporttest auch weiterhin durchgeführt und wahrscheinlich auch von anderen Städten übernommen.

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