Konsumforschung Düsseldorfs Kaufkraft bleibt stabil

Düsseldorf · Im kommenden Jahr sinkt die Kaufkraft in Deutschland um 42 Euro je Einwohner auf 18 904 Euro. Das besagt eine Studie, die die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) veröffentlicht hat. Die Landeshauptstadt trotzt diesem Bundestrend allerdings erfolgreich.

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Foto: GFK

Den erbitterten Weihnachtsgeschenke-Wettlauf gibt es seit Wochen, und er wird auch noch an Heiligabend bis Geschäftsschluss anhalten. Dass es heute in deutschen Innenstädten und den Einkaufszentren noch einmal richtig schön voll wird, daran haben Konsum-Forscher keinen Zweifel. Dagegen sieht ihre Vorhersage für das kommende Jahr nicht ganz so rosig aus. Denn laut einer Studie der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) können die Deutschen 2010 weniger Geld ausgeben als noch in diesem Jahr. Im Schnitt sinke die Kaufkraft um 42 Euro je Einwohner auf insgesamt 18 904 Euro. Der Konjunktureinbruch schlägt sich damit nun auch bei den privaten Konsumenten nieder.

"Vor dem Hintergrund der Wirtschaftskrise bedeuten die Ergebnisse, dass die Deutschen im kommenden Jahr knapper wirtschaften müssen", wird Simone Baecker-Neuchl, die Projektleiterin der GfK-Studie, zitiert. Der Grund für die bundesweit gesunkene Kaufkraft seien vor allem die Rückgänge in Westdeutschland. Trotzdem belegen auch bei der Prognose für 2010 fast ausschließlich ostdeutsche Kreise und Städte die hinteren Plätze, während an der Tabellenspitze der Hochtaunuskreis (Banker aus Frankfurt) vor dem Landkreis Starnberg (Münchner Großverdiener) und dem Landkreis München rangiert.

Düsseldorf sehen die Konsum-Forscher im kommenden Jahr auf Rang 13 und damit hinter München auf Platz zwei unter den deutschen Großstädten. Bonn landet auf dem 45. Rang, Köln wird an 62. Stelle geführt. Auf 22 668 Euro wird die Kaufkraft je Düsseldorfer für das kommende Jahr taxiert (22 697 und damit Platz 14 für 2009), der Bundesdurchschnitt liegt laut Gesellschaft für Konsumforschung bei 18 904 Euro.

Entgegen dem Trend gelten für die Landeshauptstadt allerdings recht "stabile Verhältnisse", wie sich Peter Achten, Geschäftsführer des Einzelhandelverbandes NRW, ausdrückt. Dafür sorgen große Dax-Unternehmen wie die Metro, Henkel oder Ergo, die ihren Sitz in Düsseldorf haben und dadurch die lokale Wirtschaftskraft stärken. Positiv auf die Studie wirkt sich auch der ausgeprägte Dienstleistungssektor mit seinen vergleichsweise hohen Einkommen aus. Außerdem trägt die Funktion als Landeshauptstadt mit seinen zahlreichen Einrichtungen im gesamten Stadtgebiet zur finanziellen Stärke der Düsseldorfer bei. "Die Risikoabfederung ist in wirtschaftlich schwierigen Zeiten in Düsseldorf einfach gut", sagt Achten.

Es gibt aber noch einen weiteren Grund, warum der Einzelhandels-Experte trotz GfK-Studie keine negativen Auswirkungen für die Stadt am Rhein erwartet. "Düsseldorf ist die Shopping-Metropole Deutschlands, in der nicht nur Einheimische ihr Geld lassen." Deshalb meint Achten, dürfte die aktuelle GfK-Studie nur in Zusammenhang mit den Umsatzzahlen gesehen werden. Schließlich komme Düsseldorf ja nicht nur die Kaufkraft am Platz zugute, sondern die Stadt ziehe auch Kaufkraft aus der Region ab. Achten: "Gemessen an Kaufkraft und Umsatzzahlen steht Düsseldorf bundesweit hervorragend da."

(RP)
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