Kooperationsprojekt Forscher wollen Ursachen von Diabetes entschlüsseln

Düsseldorf · Die Arbeit könnte bei der Entwicklung frühpräventiver Maßnahmen für Kinder helfen.

(semi) Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert ein gemeinsames Forschungsprojekt an Heinrich-Heine-Universität (HHU) und Deutschem Diabetes-Zentrum (DDZ), um mehr über die frühen Ursachen der Diabetesentstehung zu erfahren. Hochqualifizierte Nachwuchswissenschaftler und -ärzte werden in den kommenden 4,5 Jahren ausgebildet und die Entwicklung effektiver Strategien zur verbesserten Diagnose, Therapie sowie Prävention von Diabetes vorangetrieben. Das Projekt wird mit rund vier Millionen Euro gefördert.

In Deutschland sind mehr als sieben Millionen Menschen an Diabetes Typ 2 erkrankt. Diabetes ist bislang unheilbar und kann eine Reihe von Spätkomplikationen wie etwa Herz-Kreislauf-Erkrankungen hervorrufen. Die Faktoren und Mechanismen der frühen Krankheitsentstehung sind jedoch nicht hinreichend untersucht. Dies schränkt die Möglichkeiten ein, frühpräventive Maßnahmen insbesondere für Kinder und Jugendliche zu entwickeln.

Dort soll das Projekt nun ansetzen. Im Graduiertenkolleg „vivid – In vivo Untersuchungen der frühen Entstehung des Typ 2-Diabetes“ sollen Wissenschaftler und Doktoranden der Naturwissenschaften und der Medizin die frühen Ursachen der Diabetesentstehung erforschen. Das Programm haben der Sprecher des Graduiertenkollegs, Professor Hadi Al-Hasani (DDZ), und die stellvertretende Sprecherin, Professorin Regina Ensenauer (Kinderklinik an Uniklinik Düsseldorf), gemeinsam entwickelt. Die Promovierenden sind in eines von sieben interdisziplinär ausgerichteten und miteinander verzahnten Forschungsprojekten eingebunden.

Sie werden gemeinsam aus verschiedenen Perspektiven untersuchen, wie genetische Einflüsse und Umweltfaktoren über die verschiedenen Lebensphasen hinweg zur Diabetesentstehung beitragen. Dabei können sie auf sogenannte dezidierte Humankohorten von Schwangerschaft bis ins Erwachsenenalter, auf moderne analytische Verfahren und bildgebende Methoden zugreifen.

Professor Peter Westhoff, Prorektor für Forschung und Transfer der Düsseldorfer Heinrich-Heine-Uni, sagt dazu: „Ein Graduiertenkolleg ist für junge Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler eine hervorragende Umgebung, um sich in einem anspruchsvollen Forschungsfeld zu qualifizieren.“ Mit dieser „strukturierten Förderung des Nachwuchses, vor allem von Medical und Clinician Scientists, leistet das Graduiertenkolleg einen Beitrag zum besseren Verständnis des Diabetes und intensiviert die Kooperation zwischen der Universität und dem Leibnizinstitut in Düsseldorf“, sagt Professor Michael Roden, DDZ-Vorstand und Direktor der Klinik für Endokrinologie und Diabetologie an der Uniklinik Düsseldorf.

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