Düsseldorfer Wagenbauer Jacques Tilly „Ein Zug ohne Trump ist wie ein Einhorn ohne Horn“

Düsseldorf · US-Präsident Trump und CDU-Chefin Kramp-Karrenbauer könnten dieses Jahr beim Düsseldorfer Rosenmontagszug mitfahren – natürlich nur als Pappkameraden. Das sagte Wagenbauer Jacques Tilly, der für seine provokanten Motive bekannt ist.

 Einer der bekanntesten Mottowagen von Jacques Tilly aus dem Jahr 2017 zeigt US-Präsident Trump, der die Freiheitsstatue vergewaltigt (Archivfoto).

Einer der bekanntesten Mottowagen von Jacques Tilly aus dem Jahr 2017 zeigt US-Präsident Trump, der die Freiheitsstatue vergewaltigt (Archivfoto).

Foto: dpa

Der eine ist schon Dauergast, für die andere wäre es eine Premiere: US-Präsident Donald Trump und die neue CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer werden Jacques Tilly zufolge als Figuren beim Düsseldorfer Zug am Rosenmontag mitfahren. „Natürlich kann man sich auf den Standpunkt stellen: Zu Trump ist alles gesagt“, sagte der Düsseldorfer Wagenbauer. „Aber Trump ringt dem Wahnsinn immer noch mal Facetten ab. Ein Zug ohne Trump ist wie ein Einhorn ohne Horn.“

2018 sei für ihn ein Jahr, in dem sich ungute Entwicklung noch einmal radikalisiert hätten, sagte Tilly, der für seine provokanten Wagen weit über Deutschland hinaus bekannt ist. „Die Menschen wählen verantwortungslose Irre und Despoten in höchste Ämter. Schlechte Zeiten sind aber immer gute Zeiten für Satiriker, weil es Reibungspunkte gibt.“ Die Aufgabe des Rosenmontagszugs bestehe für ihn darin, Entwicklungen, die in der Luft lägen, in starken Bildformeln einzufangen.

Rosenmontag Düsseldorf 2024: Das waren die Mottowagen von Jacques Tilly
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Die Mottowagen beim Rosenmontagszug 2024 in Düsseldorf

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Foto: dpa/Federico Gambarini

„Es gab im letzten Jahr ja viele Themen, die polarisiert haben. Zum Beispiel der Kampf um den Hambacher Forst, an dem sich exemplarisch die verschiedenen Positionen aufzeigen lassen, die sich quer durch die Gesellschaft ziehen. Dann haben wir den Schulstreik der Schüler, die Echo-Verleihung, aber zum Beispiel auch die Brutalisierung der Sprache und des Umgangs, dank Social Media. Oder auch die umstrittene Rolle von Facebook im politischen Willensbildungsprozess, das ist auch ein Thema.“ Insofern sei er sicher, dass die zwölf Mottowagen auch diesmal wieder für genügend Gesprächsstoff sorgen würden.

(kess/dpa)
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